CPR LUCAS

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Qualität der Beatmung nicht vergessen

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Schon in der letzten Version der Leitlinien zur Cardiopulmonalen Reanimation (CPR) 2010 wurde besonderer Wert auf die (möglichst) ununterbrochene Thoraxkopression gelegt. Dies hat sich im Update 2015 nicht geändert. Neu allerdings ist die Erwähnung der automatisierten Reanimationshilfen, deren Einsatz zwar nicht für die Routine, wohl doch aber als Alternative zur manuellen Thoraxkompression in begründeten Fällen empfohlen wird, z.B. beim Transport unter CPR, während Herzkatheteruntersuchungen oder bei Unterkühlung.

Die sichere Anwendung solcher automatisierter Reanimationshilfen konnte in drei großen Studien bestätigt werden (LINC [LUCAS in cardiac arrest (LUCAS2), 2589 Patienten], PARAMEDIC [prehospital randomised assessment of a mechanical compression device (LUCAS2), 4471 Patienten] und CIRC (circulation improving resuscitation care (AutoPulse), 4753 Patienten]), ohne jedoch einen Überlebensvorteil gegenüber der manuellen Thoraxkompression nachzuweisen.

Allerdings wird in keiner der drei genannten Studien eine Aussage zu Art und Qualität der Ventilation gemacht; weder ist zu ersehen, ob für die Ventilation zwischen endotrachealer Intubation und dem Einsatz von supraglottischen Alternativen unterschieden wurde, noch finden sich Aussagen zum Erfolg der Atemwegssicherung oder gar zur endexspiratorischen Kapnometrie oder zur peripheren Sauerstoffsättigung.

Die Leitlinien empfehlen lediglich eine Kompression:Ventilation-Rate von 30:2 vor, sowie eine ununterbrochene Thoraxkompression nach der Platzierung einer invasiven Atemwegshilfe (Endotrachealtubus oder supraglottische Alternative). Über die Ventilation beim Einsatz automatisierte Reanimationshilfen finden sich keine klaren und hilfreichen Aussagen.

Unter der Annahme, dass während der ununterbrochenen automatisierten Thoraxkompression Spitzendrücke im Atemsystem erreicht werden, die weit jenseits der für supraglottische Alternativen empfohlenen 20 cm Wassersäule liegen, hat nun eine Autorengruppe aus verschiedenen notfallmedizinischen Zentren in einem Editorial im European Journal of Anaesthesiology auf dieses Problem hingewiesen und die Bedeutung der Messung des endexspiratorischen Kohlendioxids und der peripheren pulsoxymetrischen Sauerstoffsättigung während der CPR hingewiesen, vor allem, da die alleinige Thoraxkompression nur für die kurze Phase der Laienhilfe, nicht aber für die professionelle CPR empfohlen wird.

Nach Ansicht der Autoren könnte die konsequente Beachtung von Ventilation und Oxygenation während der CPR Einfluss auf das Behandlungsergebnis haben. Daher forderten sie nun unter diesen Gesichtspunkten eine entsprechende Sekundärauswertung der Rohdaten der o.g. Studien.

 

Beatmung nicht vergessen

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