Publikationen

Satzungsgemäß fördert traumateam e.V. die wissenschaftliche und klinische Weiterentwicklung der Notfallmedizin um zur Verbesserung der innerklinischen und prähospitalen Versorgung von Notfallpatienten beizutragen. Die Sektion Notfallmedizin der Klinik für Anästhesiologie & Intensivmedizin am Ulmer Bundeswehrkrankenhaus ist ständig in mehreren Projekten und Studien engagiert, um Kenntnisse über das gesamte Spektrum der Notfallmedizin in Wissenschaft und Praxis zu erlangen. Manchmal hat dies direkte Auswirkungen auf die Zusammenarbeit an den Einsatzstelle, da z.B. zur Datenerhebung der Wechsel auf das Monitoring des RTH Christoph 22 nötig ist. Um das Verständnis für solches Vorgehen zu fördern, wollen wir an dieser Stelle die Leser regelmäßig über Studienergebnisse und Publikationen informieren:


Magnesium hat in der Notfallmedizin in verschiedener Hinsicht große Bedeutung. Auch wenn Mangelzustände eher über einen langen Zeitraum und nicht akut auftreten sowie lediglich ein Prozent des körpereigenen Magnesiums im Blut zirkuliert, ist die intravenöse Gabe von Magnesiumsulfat in verschiedenen notfallmedizinischen Situationen eine beachtenswertes Option mit raschem Wirkungseintritt und große therapeutische Breite.

In einem lesenswerten Beitrag für die Thieme-Zeitschrift „Der Notarzt“ haben Yannick Beres, Sebastian Weber und Alexander Schwab aus der Klinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin, Notfallmedizin und Schmerztherapie des Ulmer Bundeswehrkrankenhaus die Physiologie von Magnesium sowie die notfallmedizinischen Indikationen und Besonderheiten zusammengefasst.

Beres Y, Weber S, Schwab A

Magnesium in der Notfallmedizin

Notarzt 2021; 37: 283295

die Kernaussagen können wir folgt zusammengefasst werden:

Prähospital und klinisch ist Magnesium hilfreich bei

  1. Eklampsie,
  2. Torsades-de-Pointes-Tachykardien,
  3. akuten Asthmaanfällen,
  4. drohender Frühgeburt.
  5. Weitere mögliche Indikationen ergeben sich bei Alkoholentzug, Kopfschmerzen und Herzrhythmusstörungen.
  6. Die intravenöse Gabe erfolgt als Magnesiumsulfat häufig in einer Bolusgabe und folgender kontinuierlicher Infusion. Eine intramuskuläre Gabe ist prinzipiell möglich.
  7. Therapeutisches Magnesium wird in der Regel gut vertragen, toxische Wirkungen sind selten.
    Eine klinische Überprüfung des Patellarsehnenreflexes bietet bei Ausfall einen frühzeitigen Hinweis auf die Möglichkeit des Auftretens schwerer Nebenwirkungen wie Atemdepression, Somnolenz und Herzrhythmusstörungen. Als Antidot fungieren 10%iges Kalziumglukonat 10 ml i.v. und die supportive Neostigmin-Gabe.

Während für die meisten Indikationen 2g langsam i.v. appliziert werden, wird in der Geburtshilfe die doppelte Dosis (4g) verwendet. Dabei ist darauf zu achten, das Magnesiumsulfat in Ampullen in 10%iger (1g/10ml) und 50% (5g/10ml) Verdünnung auf dem Markt ist.


Reanimationsbemühungen kommen regelmäßig an ihre Grenzen. Einzelne Luftrettungsstationen und auch bodengebundene System offerieren Hilfe durch den prähospitalen Einsatz einer extracorporalen Herz-Lungen-Unterstützung (ECLS – extracorporal life support).

Dieser Einsatz eines maschinellen extrakorporalen Kreislaufs kann für ausgewählte Patienten mit refraktärem Herz-Kreislauf-Stillstand aufgrund potenziell reversibler Ursachen erwogen werden. Max Feth aus der Klinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin, Notfallmedizin u. Schmerztherapie des Ulmer Bundeswehrkrankenhauses erläutert in einem Weiterbildungsartikel in der aktuellen Ausgabe der Thieme-Zeitschrift Der Notarzt das Verfahren und erklärt, was Notärzte und Rettungsdienstpersonal über das Thema extrakorporale cardiopulmonale Reanimation (eCPR) wissen sollten.

ECLS und eCPR Was ist wichtig für den Notarzt?

Notarzt 2021; 37: 223236

Die Autoren stellen fest, dass für eine erfolgversprechende eCPR die adäquate Patientenauswahl unter Betrachtung der vermuteten Reanimationsursache wichtig ist. Deshalb lautet eine Take Home Message des Artikels:

Der Notarzt muss eCPR-Kriterien kennen, um eCPR frühzeitig als Option in Betracht zu ziehen.


Schuss- und Stichverletzungen treten in Deutschland selten auf. Patienten mit diesen penetrierenden Traumata werden wegen der prähospital schwer einschätzbaren Verletzungsschwere regelhaft im Schockraum aufgenommen. Die Erstbehandlung orientiert sich grundsätzlich am modifizierten <C>ABCDE Algorithmus mit vorangehender aggressiver Blutungssuche und konsequenter Blutstillung.
Anschließend folgt die Schockraumbehandlung den Prinzipien der Damage Control Resuscitation, um den Patienten schnellstmöglich einer chirurgischen Blutstillung zuzuführen.

Sebastian Brill aus der Klinik für Viszeral- und Thoraxchirurgie und Thorsten Holsträter aus der Klinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin, Notfallmedizin u. Schmerztherapie des Ulmer Bundeswehrkrankenhauses haben das empfolene Vorgehen bei der Versorgung von Schuss- und Stichverletzungen in einem übersichtsartikel für die Thieme-Zeitschrift Notaufnahme up2date herausgearbeitet.

Brill S., Holsträter Th.

Erstbehandlung von Schuss- und Stichverletzungen im Schockraum

Notaufnahme up2date 2021; 3: 247-263


Erleidet ein Traumapatient eine Beckenverletzung, bei der der Beckenring auseinanderklafft (Open-book-Fraktur), kann die Anlage eines kommerziell erhältlichen externen, nichtinvasiven Beckenstabilisators – umgangssprachlich auch Beckenschlinge genannt – indiziert sein. Durch die frühzeitige Anlage eines nichtinvasiven Beckenstabilisators am Einsatzort oder im Schockraum soll der Beckenring geschlossen werden, um den pelvinen Blutverlust zu reduzieren. Obgleich bei etwa einem Drittel aller Mehrfachverletzten eine Beckenfraktur nachweisbar ist, ist die Inzidenz mechanisch instabiler Beckenfrakturen, vor allem in Kombination mit einer pelvin bedingten hämodynamischen Instabilität, selten. Dadurch, dass in Rettungsmitteln externe, nichtinvasive Beckenstabilisatoren fast flächendeckend verfügbar sind und die Anwendung in Kursen der strukturierten Versorgung von Unfallverletzten zum Ausbildungsstandard gehört, werden immer mehr Verletzte mit angelegter Beckenschlinge in Kliniken eingeliefert.

Die Arbeitsgruppe Trauma des Deutschen Rats für Wiederbelebung (GRC), der auch Martin Kulla aus der Klinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin, Notfallmedizin u. Schmerztherapie des Ulmer Bundeswehrkrankenhauses angehört, hat nun in einem Beitrag für die Springer-Zeitschrift Notfall- und Rettungsmedizin die Indikationen und Kontraindikationen für die Anlage externer, nichtinvasiver Beckenstabilisatoren diskutiert.

Buschmann, C., Gliwitzky, B., Hoedtke, J., Kulla, M., Wurmb, T., Kleber, C.

Externe, nichtinvasive Beckenstabilisatoren – wann ist die Anlage indiziert?

Notfall + Rettungsmedizin 2021, http://doi.org/10.1007/s10049-021-00852-6

Im Fazit empfehlen die Autoren:

  • Bei einer instabilen Beckenringfraktur muss zwischen einer isolierten mechanischen Instabilität des Beckens und einer durch die Beckenringfraktur verursachten hämodynamischen Instabilität unterschieden werden.
  • Am Einsatzort sollte behutsam eine einmalige orientierende Prüfung des Beckens auf mechanische Instabilität hin erfolgen, da ein Traumapatient mit mechanisch instabiler Beckenringfraktur möglichst primär in ein überregionales Traumazentrum transportiert werden sollte.
  • Ist das Becken bei der orientierenden manuellen Untersuchung mechanisch stabil, ist eine pelvin bedingte Kreislaufinstabilität unwahrscheinlich und ein Nutzen des Beckenstabilisators nicht zu erwarten.
  • Ein externer, nichtinvasiver Beckenstabilisator kann den Blutverlust aus venösen Plexus und/oder spongiösen Knochen reduzieren.
  • Mit einem Beckenstabilisator lässt sich ein Blutverlust aus arteriellen Blutungsquellen nicht kontrollieren. Stabilisiert sich die Hämodynamik nach Anlage nicht, muss nach arteriellen intra- und extrapelvinen Blutungsquellen gesucht werden. Wenn möglich müssen solche Patienten primär in ein geeignetes Traumazentrum transportiert werden.
  • Vor Anlage eines Beckenstabilisators muss sowohl die Unfallkinetik als auch die klinische Untersuchung berücksichtigt werden, da bei falscher Indikation Sekundärschäden die Folge sein können.
  • Die Anlage eines Beckenstabilisators ist bei mechanisch instabilen Beckenringfrakturen und gleichzeitiger hämodynamischer Instabilität indiziert.
  • Bei Indikation eines Beckenstabilisators muss der Verletzte zeitkritisch in ein geeignetes Traumazentrum transportiert werden.

Beim außerklinischen Herz-Kreislaufstillstand spielt die Reanimation durch Laien eine wichtige Rolle, um die Zeit bis zum Eintreffen professioneller Hilfe zu überbrücken.

© STpictures.de

Um den Einfluss der Laienreanimation auf das Überleben zu untersuchen haben Kollegen um Holger Gässler aus der Klinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin, Notfallmedizin u. Schmerztherapie des Ulmert Bundeswehrkrankenhauses über 40.000 Datensätze des Deutschen Reanimationsregisters aus den Jahren 2007 – 2019 ausgewertet.

Gässler H, Helm M, Hossfeld B, Fischer M

Survival following lay resuscitation

[Überleben nach Laienreanimation]

Dtsch Arztebl Int 2020; 117: 871-77

Eine Laienreanimation erfolgte in 35,1 % der Fälle. Für Reanimationen aus kardialer Ursache, nach Ertrinken, bei Intoxikationen und Störungen des Zentralnervensystems fand sich eine signifikant höhere Rate für ein Wiedereinsetzen eines Spontankreislaufes, wenn eine Laienreanimation durchgeführt worden war. In einer multivariaten Regressionsanalyse war die Laienreanimation bei kardialer Ursache und bei Intoxikationen mit einer Verbesserung des 30-Tage-Überlebens assoziiert. Für die anderen Ursachen zeigten sich tendentielle Vorteile der Laienreanimation.

Entsprechend folgern die Autoren, das Laien auch weiterhin motiviert werden sollten, bei Patienten mit Herz-Kreislaufstillstand eine Cardio-Pulmonale-Reanimation durchzuführen.


Für ein Schwerpunktheft zum Thema Extremitätentrauma der Zeitschrift Notfall- und Rettungsmedizin aus dem Springer-Verlag haben Kollegen um Andreas Stöhr aus der Klinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin, Notfallmedizin und Schmerztherapie des Ulmer Bundeswehrkrankenhauses für die Arbeitsgruppe Taktische Medizin des Wissenschaftlichen Arbeitskreises Notfallmedizin der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin (DGAI) einen Beitrag zum Thema Blutstillung bei schweren Extremitätenverletzungen verfasst.

Stöhr A, Josse F, Hossfeld B, Kulla M, Helm M

Blutstillung bei schweren Extremitätenverletzungen

Notfall Rettungsmed 2020; 23: 412–418


Die kardiopulmonale Reanimation einer schwangeren Frau stellt ein äußerst seltenes Ereignis dar.

Zudem sind aufgrund der schwangerschaftsbedingten physiologischen Veränderungen Modifikationen der lebensrettenden Maßnahmen erforderlich. Weiterhin müssen bei dieser Patientengruppe spezielle Ursachen des Kreislaufstillstandes bedacht werden. Für alle mit schwangeren Patientinnen konfrontierten Ärzte ist es daher wesentlich, potenziell kritische Verläufe der Schwangeren frühzeitig zu antizipieren um bestenfalls einen Herz-Kreislauf-Stillstand zu verhindern.

Deshalb haben sich Kollegen aus der Klinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin, Notfallmedizin und Schmerztherapie des Ulmer Bundeswehrkrankenhauses gemeinsam mit Gynäkologen aus Westerstede und Jena dieses komplexen Themas angenommen, um einen standardisierten Ablauf für die Maßnahmen beim Herz-Kreislauf-Stillstand der schwangeren Patientin zu beschreiben, potenzielle Ursachen zu benennen und das therapeutische Vorgehen im Rahmen der kardiopulmonalen Reanimation sowie nach Wiederherstellung des Eigenkreislaufs zu erläutern.

Dieser CME-Beitrag ist nun online first in der Springer Zeitschrift „Der Gynäkologe“ erschienen:

Weißleder A, Beese A, Treffer D, Beinkofer D, Gässler H.

Kardiopulmonale Reanimation der schwangeren Patientin.

Der Gynäkologe 2020; 120: 1–10.


In einer vierteiligen Serie beschreiben Autoren der Klinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin, Notfallmedizin und Schmerztherapie des Ulmer Bundeswehrkrankenhauses in der Thieme-Zeitschrift „Der Notarzt“ die notfallmedizinisch relevanten Aspekte der unterschiedlichen Schockformen.

Der zweite Teil zum kardiogenen Schock ist gerade in der aktuellen Ausgabe von „Der Notarzt“ erschienen.

Tharmaratnam G, Wunderl M, Schebler K, Jacko T, Hossfeld B, Gässler H

Die vier Schockformen – Teil 2: kardiogenerer Schock.

Der Notarzt 2020; 36: 46-53

 


 


Unspezifische Bauchschmerzen sind ein häufiges notfallmedizinisches Zustandsbild. Dir Ursachen sind vielfältig (siehe Abb.), bei Patientinnen jeden Alters kann immer auch ein gynäkologisches Problem ursächlich sein.

Anne Weißleder hat zusammen mit zwei Gynäkologinnen und weiteren Kollegen aus der Klinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin, Notfallmedizin und Schmerztherapie einen Weiterbildungsartikel zu Gynäkologischen Notfällen verfasst; der erste Teil beschäftigt sich mit dem unklaren Abdomen als Präsentationssyndrom und ist gerade in der aktuellen Ausgabe der Thieme-Zeitschrift „Der Notarzt“ erschienen:

Weißleder A, Egbe A, Beinkofer D, Kulla M, Treffer D

Der gynäkologische Notfall–Teil 1: Präsentationssymptom unklares Abdomen.

Der Notarzt 2019; 35: 214–223

Die Kernaussagen des Beitrags lauten:

  • Jeder notfallmedizinisch tätige Arzt muss gynäkologische Notfälle kennen, um diese Patientinnen fachgerecht zu versorgen.
  • Es ist ein hohes Maß an Empathie notwendig, um schnell eine Vertrauensbasis zur Patientin herzustellen.
  • Zur Anamnese und klinischen Untersuchung solten die üblichen Schemata – SAMPLER-Schema, <c>ABCDE-Schema, OPQRST-Schema – Anwendung finden.
  • Bei Frauen im gebärfähigen Alter und abdominellen Schmerzen muss ein Schwangerschaftstest durchgeführt werden.
  • Die extrauterine Gravidität (EUG), das stielgedrehte Ovar, sowie die Pelvic inflammatory Disease (PID) müssen rasch erkannt und therapeutische Schritte eingeleitet werden.

 


In einem vierteiligen Serie werden Autoren der Klinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin, Notfallmedizin und Schmerztherapie in der Thieme-Zeitschrift „Der Notarzt“ die notfallmedizinisch relevante Aspekte der unterschiedlichen Schockformen herausarbeiten.

Der erste Teil zum hypovolämisch-hämorrhagischen Schock ist gerade in der aktuellen Ausgabe von „Der Notarzt“ erschienen.

Wunderl M, Tharmaratnam G, Schebler K, Jacko T, Gässler H, Hossfeld B

Die vier Schockformen–Teil 1: hypovolämisch-hämorrhagischer Schock.

Der Notarzt 2019; 35: 224–235


Die Ruprik „Einfach + Praktisch“ in der Springer-Zeitschrift Notfall- und Rettungsmedizin beschreibt gut bebildert und zum Teil auch mit Videos notfallmedizinische Vorgehensweisen schritt für schritt. Einige Beiträge sind auch für nicht-Abonnenten der Zeitschrift online verfügbar.

Marc-Michael Ventzke aus der Klinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin, Notfallmedizin und Schmerztherapie des Ulmer Bundeswehrkrankenhauses und Oliver Segitz, Chefarzt der Unfallchirurgie an den Kreisklinken Günzburg hben einen lehrreichen Beitrag zur „Reposition der Schulterluxation“ in dieser Rubrik veröffentlicht; dieser ist zwar bisher nicht open access verfügbar, dafür aber der dazugehörige sehr anschauliche Videobeitrag.

Ventzke M-M, Segitz O

Einfach und praktisch: Reposition der Schulterluxation

Notfall + Rettungsmedizin 2019; ePub

 


Gerade ist das Standardwerk für die Ausbildung zum Notfallsanitäter – das mehrbändige „Lehrbuch für präklinische Notfallmedizin“ (LPN) – im SK-Verlag in der 6. Auflage erschienen.

Waren schon in den letzten Ausgaben die Kapitel „Bergrettung“ und „Höhlenrettung“ mit Beteiligung aus der Klinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin, Notfallmedizin und Schmerztherapie (AINS) des Ulmer Bundeswehrkrankenhauses (BwK) entstanden, sollte nun in der 6. Auflage der zunehmenden Relevanz der „Taktischen Medizin“ Rechnung getragen werden. Dazu wurde das ABCDE-Schema um das vorangestellte <C> für kritische Blutungen erweitert und die frühzeitige Blutstillung bei kritischen Blutungen durchgehend in allen entsprechenden Kapiteln eingebunden. Darüber hinaus wurde auch ein umfangreiches neues Kapitel zum Vorgehen in taktischen Bedrohungslagen von Dr. Björn Hoßfeld und Dr. Andreas Stöhr aus dieser Ulmer Klinik beigesteuert.

Wie bisher ist auch die Neuauflage in verschiedenen Versionen verfügbar: Als normales Buch, als eBook oder in Kombination aus beidem.

Interessierte können eine Leseprobe des eBooks einsehen, wenn Sie die App „Rettungsdienst-Bibliothek“ über Ihren App-Store installieren. Nähere Informationen zum Buch finden Sie hier.


Schwangere Traumapatientinnen fordern den Notfallmediziner in besonderer Weise, da bei der Versorgung der Mutter nicht nur schwangerschaftsspezifische Veränderungen, sondern auch stets das Wohl des ungeborenen Kindes bedacht werden müssen.

In einem Beitrag in der aktuellen Ausgabe der Thieme-Zeitschrift Notfallmedizin up2date haben Anne Weißleder, Dominik Treffer und Matthias Helm aus der Klinik für Anästhesiologie, INtensivmedizin, Notfallmedizin u. Schmerztherapie gemeinsam mit zwei gynäkologischen Kollegen der Universität Jena  diespeziellen Traumafolgen bei schwangeren Patientinnen vorgestellt und ein standardisiertes Vorgehen vorgeschlagen.

Weißleder A, Egbe A, Helm M, Gunßer J, Treffer D

SOP Notfalluntersuchung und-anamnese der schwangeren Traumapatientin

Notfallmedizin up2date 2019; 14: 7–10


Rahmen terroristischer Bedrohung wurden rettungsdienstliche Konzepte für den Massenanfall von Verletzten (MANV) überarbeitet und gewachsene Strukturen modifiziert oder gar in Frage gestellt: der Aufbau eines nur schwer zu sichernden prähospitalen Behandlungsplatz wird aus Sicht von Experten in bedrohlichen Lagen nicht empfohlen. Vielfach werden erst die aufnehmenden Kliniken zu sicheren Bereichen.

Entsprechend haben sich Marc-Michael Ventzke (Klinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin, Notfallmedizin u. Schmerztherapie, Bundeswehrkrankenhaus Ulm) und Gregor Kemming  (Abt. für Anästhesiologie & Intensivmedizin, Kreisklinik Günzburg), Gedanken gemacht, wie ein ländlich strukturiertes Krankenhaus mit einem entsprechenden Patientenaufkommen in bedrohlichen Lagen umgehen könnte. Ihren Vorschlag den Aufwachraum als Behandlungsplatz für die kritisschen Patienten zu nutzen, stellen Sie in einem Artikel in der aktuellen Ausgabe von Notfall- u. Rettungsmedizin dar.

Ventzke M-M, Kemming G

Der Aufwachraum als Behandlungsplatz

Notfall Rettungsmed 2019; 22: 240–247

 


Mechanische Thoraxkompressionsgeräte finden in den letzten Jahren zunehmend Verbreitung im Rettungsdienst. Auch wenn bisher kein Überlebensvorteil nachgewiesen werden konnte, gibt es Situationen, in denen ihr Einsatz sinnvoll ist. In einem Übersichtsartikel für die Thieme-Zeitschrift Notfallmedizin up2date geben die Kollegen Holger Gässler, Dominik Treffer, Anne Weißleder und Matthias Helm einen Überblick über die aktuell verfügbaren Geräte sowie deren Indikationen und beschreiben, worauf bei ihrem Einsatz zu achten ist.

Gässler H, Treffer D, Weissleder A, Helm M

Mechanische Hilfsmittel zur Reanimation

Notfallmedizin up2date 2019; 14: 31–41

 


Nicht nur durch die Kohlebecken unzureichend belüfteter Shisha-Bars ist die Zahl der Vergiftungen mit Kohlenmonoxid (CO) in den letzen Jahren angestiegen. Allein in Deutschland starben 2015 im Schnitt fast 2 Menschen pro Tag an einer Vergiftung mit diesem geruchlosen Gas.

CO entsteht bei unvollständiger Verbrennung – entsprechend kann es an vielen Einsatzorten vorkommen. Die Symptome als Ausdruck der zellulären Hypoxie können vielfältig sein und reichen von grippeähnlichen Symptomen mit Kopfschmerzen, über Schwindel bis hin zu schweren neurologischen Störungen und Bewußtlosigkeit.

Dementsprechend erfordert es ein aufmerksames Rettungsteam um die Gefahr für den Patienten und sich selbst zu erkennen.

Deshalb haben Daniela Lenard und Enrico Staps aus der Klinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin, Notfallmedizin u. Schmerztherapie des Ulmer Bundeswehrkrankenhauses gemeinsam mit Hans-Jörg Busch aus der Notaufnahme der Uniklinik Freiburg in der Thieme-Zeitschrift der Notarzt einen Weiterbildungsartikel zu diesem Thema publiziert.

Lenard D, Busch HJ, Staps E.

Versorgung von Patienten mit Kohlenmonoxidvergiftung.

Der Notarzt 2019; 35: 99–107

Druckkammer zur Hyperbaren Oxygenierung (HBO)

Die Kernaussagen dieses Beitrages lassen sich wie folgt zusammenfassen:

  • Es ist wichtig rechtzeitig an CO als mögliche Ursache von unklarten Symptomen zu denken
  • Besonders bei Patienten, die selbst eine Notfallaufnahme wegen unspezifischer Symptome aufsuchen, kann die Diagnose leicht übersehen werden, da das Notaufnahmepersonal anders als der Rettungsdienst die Einsatzstelle nicht wahrnimmt.
  • Patienten, die eine CO-Intoxikation überlebt haben, haben ein erhöhtes Risiko für neurologische Spätschäden und eine erhöhte kardiale Letalität.
  • Eine hyperbare Sauerstofftherapie in einer Druckkammer scheint bei schwerer Vergiftung einen Benefit in Bezug auf das neurologische und kardiale Outcome zu haben.

 


Gemäß einer Untersuchung von Kollegen der ADAC Luftrettung, zu denen auch Prof. Helm, Direktor der Klinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin, Notfallmedizin u. Schmerztherapie am Ulmer Bundeswehrkrankenhaus gehört, sei der  Einsatz von Etomidat zur prähospitalen Narkoseinduktion innerhalb von 10 Jahren deutlich zurückgegangen, dafür habe die Anwendung von Ketamin zugenommen. Die Kollegen um Arasch Wafaisade and Michael Caspers haben für diese Aussage fast 10.000 Patienten in der LIKS-Datenbank der ADAC-Luftrettung aus den Jahren 2006-2015 betrachtet:

Wafaisade A Caspers M, Bouillon B, Helm M, Ruppert M, Gäßler M

Changes in anaesthetic use for trauma patients in German HEMS–a retrospective study over a ten-year period.

SJTREM

http://doi.org/10.1186/s13049-019-0603-9

Die Autoren vermuten, dass die klare Empfehlung der S3-Leitlinie Polytrauma gegen Etomidat, wesentlichen Anteil an dieser Veränderung hat.

 


Der Rettungsdienst hat bislang keine ausreichende Antwort auf terroristische Anschläge mit großen Verletztenzahlen parat. Außerhalb von Ballungsräumen ist das Management eines durch einen terroristischen Anschlag bedingten Massenanfalls (TMANV) durch limitierte rettungsdienstliche Ressourcen erschwert.

Gemeinsam mit Kollegen aus Günzburg präsentiert M.M. Ventzke in der Springer-Zeitschrift Notfall- und Rettungsmedizin ein mögliches Lösungskonzept auf der Grundlage eines Abrollbehälters mit einer auf die besondere Situtaion solcher Anschläge konzipierten Ausstattung.

Ventzke MM, Ziegler B, Peter M, Kemming GI

Terrorlagen in ländlicher Region

Notfall + Rettungsmedizin 2019; 22: 25–36


Thoraxdrainage MonaldiIn einem Beitrag für die Rubrik „Einfach und praktisch“ des Springer Journals Notfall- und Rettungsmedizin haben Marc-Michael Ventzke von traumateam sowie Oliver Segitz und Gregor Kemming aus der Klinik Günzburg das Vorgehen zur Entlastung eines Spannungspneumothorax anschaulich und Schritt für Schritt dargestellt.

Ventzke MM, Segitz O, Kemming G

Entlastung des Spannungspneumothorax.

Notfall + Rettungsmedizin 2018; 21: 609–614

Das beschriebene und bebilderten Vorgehen finden Sie hier.


Beim TASER handelt es sich um eine Elektroschockwaffe (engl. Conducted Electrical Weapon, CEW), aus der zwei kleine Pfeile auf eine eigen- oder fremdgefährdende Person mit dem Ziel der Immobilisation verschossen werden. Bis zu einer Distanz von 10,6 m sind diese Pfeile über feine Drähte mit der Waffe verbunden und führen durch die Abgabe elektrischer Impulse mit durchschnittlich 1,9 mA und einer Spitzenspannung von 1900 V zur Unterbindung von Muskeleigenbewegungen der Zielperson. Während der Bewegungsunfähigkeit kann die Person dann von Polizei- oder Sicherheitspersonal überwältigt werden.

Unter Polizeibeamten und Notfallmedizinern herrscht Unsicherheit darüber, ob „getaserte“ Personen medizinisch überwacht werden müssen. Deshalb haben sich Kollegen des Ulmer Bundeswehrkrankenhauses, sowie der Universitäten Leipzig und Düsseldorf dieser Problematik in einem Beitrag für das Springer-Journal Notfall- u. Rettungsmedizin angenommen.

 

Wunderlich T, Josse F, Helm M, Bernhard M, Wolters S, Ondruschka B, Hossfeld B

TASER-Einsatz – ein notfallmedizinisches Problemfeld?

Notfall + Rettungsmedizin 2018; 21: 673–681

 

Als Nebenwirkungen können im Moment des Einwirkens u. a. Herzrhythmusstörungen auftreten. Allerdings sind Verletzungen durch einen unkontrollierten Sturz der Zielperson infolge der Bewegungsunfähigkeit, Immobilisationstechniken, vorbestehende psychiatrische Erkrankungen oder eine akute (Drogen-)Intoxikation deutlich häufiger der Vorstellungsgrund in der Notfallaufnahme als die Arrhythmien. Im notfallmedizinischen Management nach einem TASER-Einsatz sind daher die Erhebung einer Anamnese, die klinische Untersuchung zur Detektion von Verletzungen und der Ausschluss einer Eigen- oder Fremdgefährdung ebenso wichtig wie die Ableitung eines 12-Kanal-EKG. Bei einem unauffälligen 12-Kanal-EKG ist auch im weiteren Verlauf nicht mit TASER-assoziierten Herzrhythmusstörungen zu rechnen.


In der aktuell in der Springer-Zeitschrift „Der Anästhesist“ veröffentlichten Studie Handover of ventilated HEMS-patients in the emergency room (HOVER I) wurde die Verwendung des Beatmungsequipments des Hubschraubers für den Transport vom Landplatz in den Schockraum untersucht.

Hilbert-Carius P, Struck MF, Hofer V, Hinkelbein J, Wurmb T, Bernhard M, Hossfeld B

Transport of ventilated emergency patients from the air rescue service to the hospital destination (HOVER study).

Der Anaesthesist 2018; 67: 821–828

Dabei wurden die Angaben von 569 Teilnehmern (429 Notärzte und 140 HEMS-TC) vollständig analysiert. Es kamen 75 % der Teilnehmer aus Deutschland, 13 % aus der Schweiz, 11 % aus Österreich, 1 % aus Italien und Luxemburg. Der größere Teil der Teilnehmer (53 %) benutzt grundsätzlich das Beatmungsgerät des Hubschraubers für den Transport vom Landplatz in den Schockraum, 38 % machen dies situationsabhängig, und 7 % benutzen nie das Beatmungsgerät des Hubschraubers. Die Hälfte (52 %) der Teilnehmer nimmt den Notfallrucksack grundsätzlich, 43 % nehmen ihn situationsabhängig und 5 % nie mit. Die Verfügbarkeit von Sauerstoff bzw. Beatmungsgeräten am Landeplatz wird vom großen Teil als hilfreich (59 % bzw. 45 %) bzw. als obligatorisch (25 % bzw. 14 %) angesehen, jedoch auch von einigen Teilnehmern als unnötig (16 % bzw. 40 %) betrachtet. Die Abholung des HEMS-Teams durch ein Klinikteam am Landeplatz wurde als hilfreich (64 %) bzw. obligatorisch (19 %) bewertet, 12 % halten dies für nicht wichtig und 5 % sogar für störend.

In einem zweiten Schritt wollen die Autoren im nächsten Sommer den Transport von beatmeten HEMS-Patienten an einem bestimmten Tag in ganz Europa betrachten (HOVER II).


Mit einem kindlichen Trauma wird der Notarzt eher selten konfrontiert, und so fehlt häufig die Routine in diesen Notfallszenarien, verbunden mit Unsicherheit im Umgang mit Kindern. Nicht selten unterbleibt in der Folge eine suffiziente Analgesie, Anxiolyse oder Sedierung. In einem Umfangreichen Beitrag in der Thieme Zeitschrift „Der Notarzt“ stellt ein Team um Christian Jost aus der Klinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin, Notfallmedizin u. Schmerztherapie des Ulmer Bundeswehrkrankenhauses ein adäquates Konzept zur sicheren und suffizienten Analgesie und Sedierung von Kindern vor.

Jost C, Schwarz J, Helm M, Schroth M, Hossfeld B

Prähospitale Analgesie beim verletzten Kind.

Der Notarzt 2018; 34: 254–71

Dabei gehen die Kollegen auch noch einmal auf die Dosierungskarte MEDIANkids ein.


2016 wurde die erste Revision und Aktualisierung der interdisziplinären S3-Leitline Polytrauma/Schwerverletztenversorgung aktualisiert.

Die meisten Änderungen und Neuerungen ergaben sich im Kapitel Präklinik. Anlass für einen Weiterbildungsartikel zu diesem Thema durch Matthias Helm und Kollegen in der Thieme-Zeitschrift „Der Notarzt“:

Helm M, Kulla M, Hossfeld B

S3-Leitlinie Polytrauma – Was muss der Notarzt wissen?

Der Notarzt 2018; 34: 272–78

Die Kernaussagen dieses Beitrages sind nachfolgend zusammengefasst:

  • Vorgegangen wird nach dem <C>ABCDE-Schema:
    • <C>: „critical bleeding“ – kritische Blutung: die Leitlinie empfiehlt hier ein Stufenschema:
      • manuelle Kompression,
      • Druckverband,
      • Tourniquet,
      • Hämostyptika, sofern die vorausgegangenen Maßnahmen nicht erfolgreich waren.
    • A: Airway – Atemweg: Die Leitlinie nennt „harte“ Indikationskriterien zur endotrachealen Intubation, jedoch bleiben die Maßnahmen zum Atemwegsmanagement, zur Beatmung und Notfallnarkose immer eine individuelle und situationsabhängige Entscheidung. Ausdrücklich empfohlen werden die Videolaryngoskopie und – nach wie vor – die Immobilisierung der Halswirbelsäule vor möglichen technischen Rettungsmaßnahmen.
    • B: „Breathing“ – Beatmung: Der klinischen Untersuchung des Thorax und der Atemfunktion kommt eine zentrale Rolle zu. Insbesondere muss an das Vorliegen eines Hämato-/Pneumothorax gedacht werden. Der Spannungspneumothorax als häufigste potenziell reversible Ursache des traumassoziierten Kreislaufstillstands muss umgehend und suffizient entlastet werden.
    • C: „Circulation“ – Kreislauf:
      • Zur Volumentherapie empfiehlt die S3-Leitlinie den Einsatz von isotonen, balancierten Vollelektrolytlösungen. Nicht eingesetzt werden soll die sogenannte „physiologische Kochsalzlösung“.
      • Bei prähospital unkontrollierbaren Blutungen wird eine Kreislaufstabilisierung als sogenannte „permissive Hypotension“ empfohlen. Bei massiven Blutungen kann bereits präklinisch Tranexamsäure appliziert werden.
    • Neue Empfehlungen in der Aktualisierung:
      • Bei vermutetem Spannungspneumothorax bei traumaassoziiertem Kreislaufstillstand beidseitige Entlastung mittels Minithorakotomie.
      • Sonografie (eFAST) als diagnostisches Hilfsmittel.
      • Maßnahmen zur Behebung potenziell reversibler Ursachen eines traumaassoziierten Kreislaufstillstands durch stumpfes Trauma dürfen durch Thoraxkompressionen nicht verzögert werden.
      • Vor Abbruch einer Reanimation Ausschluss bzw. Behandlung sämtlicher potenziell reversibler Ursachen eines traumaassoziierten Kreislaufstillstands.
    • D: „Disability“ (neurologischer Status): Die S3-Leitlinie empfiehlt wiederholte Erfassung und Dokumentation von:
      • Bewusstseinslage,
      • Pupillenfunktion,
      • Glasgow Coma Scale (GCS).
    • Bei bewusstseinseingeschränkten Patienten ist bis zum Beweis des Gegenteils von einer Wirbelsäulenverletzung auszugehen; Maßnahmen zur Wirbelsäulenimmobilisierung sind durchzuführen.
    • E: „Exposure“: Hier ist auf Temperaturkontrolle bzw. Vermeidung einer akzidentellen Hypothermie zu achten.
  • Der Transport eines Schwerverletzten kann situationsabhängig boden- oder luftgestützt erfolgen (zentrale Rolle Rettungsleitstelle in diesem Zusammenhang).

Bei einem Drittel der polytraumatisierten Patienten wird eione relevante Verletzung der Wirbelsäule diagnostiziert und immerhin jeder dreizehnte dieser Patienten trägt eine Rückenmarksschädigung mit neurologischen Defizit davon. Grund genug für Anne Weißleder und Dominik Treffer sich in einem Beitrag für die Rubrik „Schritt für Schritt“ des Thieme-Journals Notfallmedizin up2date mit der Technik der Wirbelsäulenimmobilisation zu beschäftigen. Dabei erläutern sie nicht nur das richtige Vorgehen, sondern auch die Indikationen. Explizit werden Spineboard und Schaufeltrage als Rettungsmittel, aber die Vakuummatratze als am besten geeignetes Transportmittel beschrieben.

Weißleder A, Helm M, Hossfeld B, Treffer D

Immobilisationstechniken der Wirbelsäule – Schritt für Schritt.

Notfallmedizin Up2date 2018; 13: 237–46


Terroristische Anschläge sind so individuell, dass die notfallmedizinische Versorgung einerseits nicht bis ins Detail geplant werden kann und anderseits die notfallmedizinische Versorgung selbst bei „bedrohlichen Einsatzlagen“ nur schwer vergleichbar ist. EIne Arbeitsgruppe um Thomas Wurmb (Uni Würzburg) und Matthias Helm hat sich dieser Problematik angenommen und Qualitätsmerkmale definiert, welche nach einem solchen Einsatz dokumentiert werden sollten, um einen Vergleich der notfallmedizinischen Reaktion auf „bedrohliche Einsatzlagen“ zu ermöglichen.

Am Beispiel des Einsatz nach der Amoktat in einem Zug in der Nähe von Würzburg 2016 haben die Autoren diese Qualitätsindikatoren nun erstmals überprüft. Um die Vergleichbarkeit zu testen, bleibt zu hoffen, dass auch andere Rettungsdienstbereiche Ihre Einsätze Bei „bedrohlichen Lagen“ mit diesen Qualitätsindikatoren dokumentieren. Der vollständige Beitrag als PDF ist open access verfügbar.

Wurmb T et al.

Structured analysis, evaluation and report of the emergency response to a terrorist attack in Wuerzburg, Germany using a new template of standardised quality indicators.

Scandinavian Journal of Trauma, Resuscitation and Emergency Medicine 2018; 26: 87


Bei der notfallmedizinischen Versorgung von kritisch kranken bzw. schwerverletzten Patienten ist die zeitgerechte Etablierung eines Zugangs zum Gefäßsystem zur Durchführung einer spezifischen Pharmako- und Infusionstherapie oftmals von zentraler Bedeutung. Allerdings kann dies in Notfallsituationen mit großen Schwierigkeiten verbunden sein, insbesondere unter dem gegebenen Zeitdruck. Hier kann die intraossäre (IO) Punktion als rasches, effektives und sicheres Verfahren zur Applikation von Medikamenten, Infusionslösungen und Blutprodukten in Notfallsituationen die Lösung bedeuten.

In einem Weiterbildungsbeitrag für die Zeitschrift „Der Notarzt“ hat Matthias Helm, die aktualisierte AWMF-Handlungsempfehlung des Wissenschaftlichen Arbeitskreises Notfallmedizin (WAKN) und des Wissenschaftlichen Arbeitskreises Kinderanästhesie (WAKKA) der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin (DGAI) zur intraossären Infusion zusammengefasst.

Helm M.

Die intraossäre Punktion als alternativer Gefäßzugang in der prähospitalen Notfallmedizin – ein Update.

Der Notarzt 2018; 34: 214–220

 


Die Nutzung des Schockraums dient der schnellstmöglichen Diagnostik und Einleitung der Therapie bei vermuteter oder gesicherter akuter Lebensgefahr. Aufgrund der vorhandenen Infrastruktur liegen im Schockraum die bestmöglichen Bedingungen zur Versorgung vor. Dies gilt auch für nicht traumatologische Patienten, für die allerdings bislang keine gemeinsame Empfehlung der Fachgesellschaften existiert.

Holger Gässler hat dieses Thema für die Zeitschrift „Der Notarzt“ aufgearbeitet:

Gässler H, Helm M, Lampl L, Kulla M

Der nicht traumatologische Schockraumpatient.

Der Notarzt 2018 34: 198–212

WIe in vielen anderen Interdisziplinären Notfallaufnahmen werden auch im Bundeswehrkrankenhaus Ulm alle vital bedrohten Patienten üver den Schockraum aufgenommen. Dabei spielt es keine Rolle, ob eine Verletzung oder eine Erkrankung ursächlich sind. Der Schockraum bietet die optimalen Möglichkeiten für eine interdisziplinäre Diagnostik parallel zu lebensrettenden Maßnahmen. Die Notwendigkeit dazu haben Michael Bernhard und Kollegen bereits mit der OBSERvE-Studie belegt.

 


Thoraxkompressionsgeräte – ACCD (Automated Chest Compression Devices) – sollen das Personal bei der cardiopulmonalen Reanimation entlasten. Bei der Anlage muss die Zeitspanne von Beginn der Unterbrechung der Herzdruckmassage (HDM) bis zur Anlage zu Inbetriebnahme des ACCD („no-flow-time“) so gering wie möglich gehalten werden.

In einem „Schritt für Schritt“ – Beitrag für die Thieme-Zeitschrift Notfallmedizin up2date erläutern Dominik Treffer, Stefan Monschau, Matthias Helm und Anne Weißleder die Unterschiede der einzelnen ACCD und erläutern beipielhaft die zügige Anlage.

Treffer D, Monschau S, Helm M, Weißleder A

Mechanische Thoraxkompressionsgeräte Schritt für Schritt.

Notfallmedizin Up2date 2018; 13: 125–30

 


In einem gelungenen Übersichtsartikel für die Thieme-Zeitschrift „Der Notarzt“ haben Raimund Lechner und Enrico Staps gemeinsam mit den Kollegen Simon Rauch und Hermann Brugger aus Bozen – allesamt sehr erfahrene Alpinmediziner – die wichtigsten Aspekte zum „Hängetrauma“ zusammen gefasst.

Lechner R, Staps E, Brugger H, Rauch S

Notärztliche Strategie beim Hängetrauma

Notarzt 2018; 34: 156-161

Die Kernaussagen lauten:

Das Hängetrauma ist potentiell lebendbedrohlich, deshalb ist Prävention/Vermeidung vorrangig:

  • keine seilgesicherten Tätigkeiten alleine durchführen
  • eine schnelle (Selbst-)rettung ist von höchster Bedeutung
  • Aktivierung der Muskelpumpe (Beinbewegung, Abdrücken gegen Widerlager)
  • beim Hängen möglichst horizontale Position, ggf. mit Hilfsschlingen, einnehmen
  • richtige Anpassung der verwendeten Gurtsysteme

Wenn es doch eingetreten ist, gilt für die Behandlung:

  • stets Eigenschutz beachten
  • Flachlagerung nach Rettung
  • Standard <C>ABCDE Algorithmus
  • frühe Rhythmusüberwachung und Therapie von Herzrhythmusstörungen
  • frühe Diagnose und Therapie einer Hyperkaliämie
  • großzügige kristalline Flüssigkeitsgabe
  • ab einer Hängezeit von zwei Stunden Zielklinik mit der Option zu Nierenersatzverfahren wählen


In einem Vergleich der Rettungsdienste aus Deutschland, Österreich und Schweden bezüglich des Risikoverhalten und der Risikowahrnehmung sowie beruflicher Verletzungsgefahren konnte gezeigt werden, dass im deutschen Rettungsdienst verhältnismäßig mehr Arbeitsunfälle auftreten, als in den anderen erfassten Ländern.

Grund genug für Dominik Treffer und Anne Weißleder sich mit dem Thema „Sicherheit an der Einsatzstelle“ zu beschäftigen. Unter dem Titel Safety first, konnten sie eine Übersicht zu diesem Thema in der Thieme-Zeitschrift Notfallmedizin up2date veröffentlichen.

Treffer D, Hossfeld B, Helm M, Weißleder A

Safety First – Sicherheitsaspekte in der Notfallrettung

Notfallmedizin up2date 2018, 13; 55–75


Nach den Beiträgen zur Rettung von eingeklemmten Patienten in der Zeitschrift „Der Notarzt“ hat Marc-Michael Ventzke, Notarzt auf dem Christoph 22, erneut gemeinsam mit Kollegen aus Günzburg in einem Beitrag für Notfallmedizin up2date die Möglichkeiten der Feuerwehr bei der Rettung aus Höhen und Tiefen beschrieben.

Ventzke MM, Balkie H, Kemming G

Rettung aus Höhen und Tiefen – Standardtechniken der Feuerwehr

Notfallmedizin up2date 2018; 13: 79–90


In einem Weiterbildungsbeitrag für die Springer-Zeitschrift „Der Anästhesist“ befassen sich Heiko Lier (Uni Köln), Michael Bernhard (Uni Leipzig) und Björn Hossfeld (BwK Ulm) eingehend mit   dem hypovolämischen Schock.

Lier H, Bernhard M, Hossfeld B

Hypovolämisch-hämorrhagischer Schock

Der Anaesthesist 2018; 67: 225–244


Gemeinsam haben die Wissenschaftlichen Arbeitskreise Notfallmedizin und Kinderanästhesie der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin (DGAI) die S1-Leitlinie zur intraossäre Infusion in der Notfallmedizin überarbeit. Diese wurde nun auf der AWMF-Hompage publiziert.

AWMF IODas Autorenteam, dem als Erstautor auch Prof. M. Helm angehört, hat die bestehenden Handlungsempfehlung aus dem Jahr 2010 überarbeitet. Vorallem mussten viele in den letzten 8 Jahren neu auf dem Markt erschienen Punktionssysteme mit Empfehlungen für alternative Punktionsstellen bewertet werden. Mit Unterstützung der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) konnte die neue Version als S1-Leitlinie bei der AWMF eingereicht werden.

Die Leitlinie steht auf der AWMF-Seite kostenlos zum Download zur Verfügung. Wesentliche Aussagen sind nachfolgend zusammengefasst:

  • Nahezu alle bei der Behandlung von pädiatrischen und erwachsenen Notfallpatienten eingesetzten intravenösen Medikamente können auch intraossär appliziert werden.
  • Die Dosierungsempfehlungen intravenös/intraossär bleiben identisch.
  • Die sternale Punktion kann nur bei Erwachsenen empfohlen werden.
  • Eine „prophylaktische“ Anlage einer intraossären Infusion ohne unmittelbar notwendige Medikamentenapplikation und / oder Infusionstherapie ist nicht indiziert und deshalb zu unterlassen.
  • Rein manuelle Punktionssysteme sind nur für Kleinkinder geeignet; ab dem 6. Lebensjahr sollten halbautomatische bzw. automatische Punktionssysteme verwendet werden.
  • Punktionsstelle der ersten Wahl ist die proximalen Tibia, alternativ wird die Punktion an der distalen Tibia empfohlen.

Traumatologische Einsätze und die Versorgung schwangerer Patientinnen sind verhältnismäßig seltene Szenarien im Notarztdienst – die Kombination stellt eine äußerste Rarität dar. Folglich besteht keine Routine im Management dieser speziellen Patientengruppe. Da die überwiegende Mehrheit der notfallmedizinisch tätigen Ärzte nicht aus dem Fachbereich „Gynäkologie und Geburtshilfe“ stammt, besteht zumeist wenig Erfahrung im Umgang mit schwangeren Patientinnen. Ein standardisierter, prioritätenbasierter Versorgungsalgorithmus, z.B. gemäß <C>-ABCDE-Konzept nach PHTLS®, bietet daher eine wertvolle Orientiertung für das prähospitalen Vorgehen. Wichtig ist es jedoch, hierbei schwangerschaftsbezogene Beson- derheiten sowohl in die diagnostischen Überlegungen als auch in das therapeutische Vorgehen mit einzubeziehen.

In einem umfangreichen Artikel für die Thieme Zeitschrift „Der Notarzt“ geben nun Anne Weißleder und Dominik Treffer einen Überblick zu den relevanten Spezifika im Management schwangerer Traumapatientinnen.

Weißleder A, Fitzgerald JS, Hossfeld B, Lampl L, Helm M, Treffer D

Die prähospitale Versorgung der schwangeren Traumapatientin.

Der Notarzt 2018; 34: 42–54


NoRe S3 PolytraumaNachdem 2011 die erste interdisziplinäre S3-Leitlinie zur Versorgung von Schwerverletzten publiziert wurde, erfolgten 2016 die erste Revision und Aktualisierung nach intensiver Überarbeitung im Konsens von 20 Fachgesellschaften. In den bekannten drei Abschnitten Präklinik, Schockraum und 1. OP- Phase wurden ein Großteil der Kernaussagen und Hintergrundtexte aktualisiert.

Nun fasst eine herausragend besetzte Autorengruppe, der auch Prof. Matthias Helm von traumateam angehört, in einer gelungenen Übersichtsarbeit für das Springer-Journal Notfall + Rettungsmedizin den Bereich Präklinik mit den entsprechenden aktuellen Änderungen und Neuerung der Leitlinie praxisnah anhand des ABCDE- Schemas zusammen.

Hilbert-Carius P, Wurmb T, Lier H, Fischer M, Helm M, Lott C, Böttiger BW, Bernhard M

Empfehlungen der S3-Leitlinie Polytrauma/Schwerverletztenbehandlung 2016 für die Präklinik.

Notfall + Rettungsmedizin 2018; 21: 4-13


Gemeinsam mit Kollegen der Klinik für Neurochirurgie des Ulmer Bundeswehrkrankenhauses hat Dr. Holger Gässler, Facharzt für Anästhesiologie und Notarzt auf dem Ulmer RTH Christoph 22, in der Thieme-Zeitschrift DER NOTARZT einen Weiterbildungsartikel zur prähospitalen Versorgung des Schädel-Hirn-Traumas publiziert.

Freude G, Mauer UM, Gässler H, Datzmann T.

Prähospitale Versorgung des Schädel-Hirn-Traumas.

Der Notarzt 2017; 33: 300–9

Die Kernaussagen sind hier zusammengefasst:

  • Die prähospitale Versorgung von Patienten mit Schädel-Hirn-Trauma zielt darauf ab, die sekundären Hirnverletzungen zu reduzieren.
  • Die prähospitalen diagnostischen und therapeutischen Möglichkeiten sind jedoch sehr limitiert. Deshalb sollten Patientenmit Schädel-Hirn-Trauma (SHT) möglichst direkt in ein Traumazentrum mit neurochirurgischer Versorgungsmöglichkeit transportiert werden.
  • Kritische Blutungen am Kopf müssen so schnell wie möglich gestillt werden.
  • Bei einem Wert unter 9 auf der Glasgow Coma Scale (GCS) ist die Indikation zur Intubation und Beatmung gegeben.
  • Auch bei posttraumatischer Bewusstlosigkeit ist von einem SHT auszugehen und der Patient sollte in ein Traumazentrum mit neurochirurgischer Versorgungsmöglichkeit gebracht werden.

Großflächige und tiefe Verletzungen können in kurzer Zeit zu einem nicht abschätzbaren Blutverlust führen. Für diese Fälle steht mittlerweile eine Reihe an Hilfsmitteln bereit, welche die prähospitale Blutungskontrolle erleichtern können. In einem aktuellen Beitrag in Notfallmedizin up2date werden Tourniquet und Hämostyptika, also blutstillende Wundverbände und Granulate, und der Umgang damit erläutert.

Stöhr A, Josse F, Helm M, Hossfeld B.

Lokale Blutstillung in der prähospitalen Notfallmedizin.

Notfallmedizin Up2date 2017; 12: 395–405

Die Kernaussagen des Beitrags lauten:

  • Fast 68 % der vermeidbaren Todesfälle im Rettungsdienst sterben an Blutungen.
  • Lebensbedrohliche Blutungen sollten mit Priorität versorgt werden – noch vor der Sicherung der Atemwege (<C>ABCDE).
  • Das Tourniquet erlaubt eine einfache, schnelle und nebenwirkungsarme Kontrolle von Extremitätenblutungen.
  • Stammnahe Blutungen sollten durch Kompression und Tamponade der Wundhöhle (=„packing“) behandelt werden; hierbei empfiehlt sich die frühzeitige Kombination mit blutstillenden Verbänden (= Hämostyptika).
  • Aufgrund der geringen Nebenwirkungen und des erhaltenen Blutstillungseffekts unter medikamentöser Antikoagulation sind auf dem Wirkstoff Chitosan basierende Hämostyptika für den zivilen Rettungsdienst zu bevorzugen.
  • Neben dem Material hat die Erfahrung des Teams mit blutstillenden Maßnahmen den mit weitem Abstand größten Effekt auf den Ausgang kritischer Blutungen im Rettungsdienst.

Die Ereignisse der letzten Jahre haben gezeigt, wie bedeutend die Auseinandersetzung mit der Thematik „Rettungsdienst in bedrohlichen Lagen“ ist und wie dringend Konzepte für die Bewältigung solcher Lagen benötigt werden. Ein aktueller Beitrag in Notfallmedizin up2date beleuchtet die einsatztaktischen Aspekte eines konventionellen Anschlags und die rettungsdienstliche Versorgung in einem solchen Szenario.

Helm M, Wurmb T, Josse F, Hossfeld B.

Notfallmedizinische Versorgung bei konventionellen terroristischen Anschlägen.

Notfallmedizin up2date 2017; 12: 363–74

Die Kernaussagen des Beitrages sind hier zusammengefasst:

  • Die üblichen zivilmedizinischen Konzepte zur prähospitalen Bewältigung eines Massenanfalls von Verletzten (MANV) sind nicht geeignet, um einen Terroranschlag notfallmedizinisch adäquat zu beherrschen.
  • Bei einem Anschlag mit Schusswaffen und/oder Explosivstoffen ist mit einer hohen Anzahl an schwer- und schwerstverletzten Patienten zu rechnen. Im Vordergrund steht dabei die Gefahr des raschen Verblutungstodes. Maßnahmen zur Blutungskontrolle haben höchste Priorität.
  • Patienten und Rettungskräfte sind permanent der Gefahr eines Folgeanschlags (sogenannter Second Hit) ausgesetzt. Das notfallmedizinische Vorgehen muss deshalb auf eine Minimierung der prähospitalen Versorgungsphase abgestimmt sein.
  • Eine „bedrohliche Lage“ ist mitunter nicht sofort als solche zu erkennen. Das Personal der Rettungsleitstellen und des Rettungsdienstes muss deshalb sensibilisiert werden, um aus den (wenigen) Informationen rasch das Bild einer „bedrohlichen Lage“ erkennen zu können.
  • In einer „bedrohlichen Lage“ können die Kommunikationssysteme überlastet oder gar zerstört sein. Die rettungsdienstlichen Einsatzkräfte müssen deshalb so ausgebildet sein, dass sie bis zur Etablierung einer gemeinsamen Führungsstruktur vor Ort auch autark arbeiten können.
  • Die Einsatzleitung obliegt bei „bedrohlichen Lagen“ der Polizei.
  • Durch die Polizei werden auch die Gefahrenbereiche (unsicher – teilsicher – sicher) definiert.
  • In „bedrohlichen Einsatzlagen“ wird das notfallmedizinische Handeln eindeutig durch die taktische Lage bestimmt. Dabei hat sich im militärischen Umfeld das „Tactical Combat Casualty Care“ (TCCC-)Konzept bewährt. Die „bedrohliche Einsatzlage“ im zivilen Umfeld unterscheidet sich diesbezüglich nicht von der im militärischen Umfeld.
  • Die prähospitale Versorgung folgt der Strategie: „stop the bleeding and clear the scene“.
  • Ziel ist es, die Notaufnahmen der erstversorgenden Kliniken zu „sicheren“ Bereichen zu machen.

DIVI 2017 Poster Ventzke

Die Bedrohung durch terroristische Anschläge in Europa hat zugenommen und erfordert sowohl von Polizei und Rettungskräften als auch von den Krankenhäusern ein Umdenken in der notfallmedizinischen Versorgung. Um ein dienstübergreifendes Konzept zum Vorgehen in solchen „bedrohlichen Lagen“ zu entwickeln und auf die Erfordernisse der einzelnen Fachdienste abzustimmen, haben unter Leitung der Arbeitsgruppe „Taktische Medizin“ des Arbeitskreises Notfallmedizin der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin (DGAI) erstmals in Deutschland Konsensusgespräche zu dieser Thematik stattgefunden.

Die Ergebnisse dieser Gespräche sind nun open access in der Zeitschrift „Anästhesiologie & Intensivmedizin“ publiziert.

Hossfeld B, Adams HA, Bohnen R, Friedrich K, Friemert B, Gräsner JT, Gromer S, Josse F, Lechleuthner A, Poloczek S, Walz N, Weber M, Wurmb T, Helm M

Aus dem Wissenschaftlichen Arbeitskreis Notfallmedizin (Arbeitsgruppe „Taktische Medizin“)

Zusammenarbeit von Rettungskräften und Sicherheitsbehörden bei bedrohlichen Lagen – Ergebnisse eines nationalen Konsensusgesprächs

bedrohliche Lagen


Die Bedeutung eines erfolgreichen ersten Intubationsversuchs in der Atemwegssicherung ist in mehreren Studien belegt. Zum Gelingen kann neben einer guten Ausbildung und regelmäßigem Training auch der Einsatz eines Videolaryngoskops bereits mit dem ersten Intubationsversuch beitragen. In einem Weiterbildungsartikel aus der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin des Ulmer Bundeswehrkrankenhauses gemeinsam mit Kollegen aus Leipzig und Bern werden die Möglichkeiten der Videolaryngoskopie für die aktuelle Ausgabe der Zeitschrift „Der Notarzt“ übersichtlich dargestellt.

Hossfeld B, Bernhard M, Knapp J, Helm M, Kulla M

Videolaryngoskopie im Notfall sinnvoll einsetzen.

Der Notarzt 2017; 33: 242–9

Videolaryngoskopie NOTARZT


Verbluten ist die Ursache für etwa die Hälfte der Todesfälle in den ersten 6 h nach Trauma. Ein Autorenteam um Heiko Lier aus Köln, dem mit Ingeborg Bretschneider und Björn Hossfeld auch zwei Mitarbeiter der Klinik für Anästhesiologie & Intensivmedizin des Ulmer Bundeswehrkrankenhauses angehören, beschreibt ein ineinandergreifendes Konzept, bestehend aus lokaler Blutstillung durch Kompression, Hämostyptika und ggf. Tourniquet, Wärmeerhalt, sowie Vermeidung von Azidose und Hypokalzämie.

Lier H, Bernhard M, Knapp J, Buschmann C, Bretschneider I, Hossfeld B. Ansätze zur prähospitalen Gerinnungstherapie : Aktuelle Übersicht für die zivile Notfallmedizin. Der Anaesthesist 2017; 36, 1708–12

Bei geeigneten Patienten könne eine permissive Hypotension akzeptiert und frühzeitig Tranexamsäure eingesetzt werden. Darüber hinaus nimmt die Arbeitsgruppe Stellung zur prähospitalen Transfusion von Blutprodukten (z. B. Erythrozytenkonzentraten und Plasma) oder Gerinnungspräparaten (z. B. Fibrinogen), die durchaus möglich, aber nur bei weniger als 5 % aller zivilen polytraumatisierten Patienten notwendig ist.Gerinnung prähospital


Für die Springer Zeitschrift Notfall- und Rettungsmedizin haben sich der Leiter der Sektion Notfallmedizin Prof. Dr. Matthias Helm und Kollegen Gedanken um die Zukunft der prähospitalen Notfallmedizin in Deutschland gemacht.

Helm M, Gliwitzky B, Gries A, Häske D, Hossfeld B. (2017). Herausforderungen für die Zukunft der prähospitalen Notfallmedizin Notfall RettMed 1–5. http://doi.org/10.1007/s10049-017-0336-0

Die zentrale Herausforderung für alle Beteiligten sehen die Autoren in der Personalfrage. Notfallmedizin auf hohem Niveau ließe sich nur mit hochqualifiziertem und motiviertem Personal dauerhaft erreichen. Dazu müssten die Arbeitsbedingungen im Rettungsdienst und auch in den zentralen Notaufnahmen weiter optimiert werden.


In der aktuellen Ausgabe der Thieme-Zeitschrift „Der Notarzt“ erläutern die Kollegen Lampl, Lechner und Treffer aus der Klinik für Anästhesiologie & Intensivmedizin des Ulmer Bundeswehrkrankenhauses die Bedeutung des Beckentraumas und beschreiben mit entsprechender Bebilderung die richtige Versorgung mit einer externen Stabilisierung.

NOTARZT Beckentrauma




In einem Weiterbildungsartikel für die Thieme-Zeitschrift „Der Notarzt“ beschreibt Falk von Lübken gemeinsam mit weiteren Kollegen der Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie, Rekonstruktive/Septische Chirurgie, Sporttraumatologie des Ulmer Bundeswehrkrankenhauses sowie mit Thorsten Holsträter aus der Klinik für Anästhesiologie & Intensivmedizin die prähospitale Versorgung von Schussverletzungen. Dabei gehen die Kollegen neben den Maßnahmen nach dem <C>ABCDE-Schema auch auf unterschiedliche Waffen und deren Ballistik, sowie auf das umsichtige Verhalten an der Einsatzstelle ein.

von Lübken F et al. Schussverletzungen – Diagnostik und Therapie in der Präklinik. Notarzt 2017; 33: 120–31

NOTARZT Schussverletzungen

Kernaussagen Schussverletzungen NOTARZT


Die Entlastung der Pleura ist im Luftrettungsdienst eine häufiger notwendige Maßnahme als bodengebunden. Gerade als seltene Maßnahme muss sie von allen Notärzten sicher beherrscht werden.
In einem Beitrag für die Zeitschrift „Der Notarzt“ im Thieme-Verlag erklärt nun Holger Gässler, Notarzt auf dem Christoph 22, Indikationen und Vorgehen bei der Anlage einer Thoraxdrainage in präparativer chirurgischer Technik mittels Mini-Thorakotomie.
Gässler H, Lampl L, Helm, M. Die Thoraxdrainage. Der Notarzt 2017; 33: 82–8.
Dabei wird auch nochmal die Bedeutung derbeidseitigen Pleuraentlastung bei der Reanimation von Traumapatienten unterstrichen, um einen Spannungspneumothorax als Ursache des Herz-Kreislaufstillstandes auszuschließen.
Thoraxdrainage

Um die rettungsdienstlichen Einsätze nach bedrohlichen Lagen (Amok, Terrorismus, etc.) vergleichend auswerten zu können bedarf es einer systematischen Beschreibung und wissenschaftlichen Auswertung solcher Einsätze. Bisher allerdings existieren für das deutsche Rettungswesen keine systematisch erhobenen Einsatzmerkmale oder Qualitätsindikatoren, um einen solchen Einsatz zu beschreiben, zu bewerten und ihn mit anderen Einsätzen dieserArt vergleichbar zu machen. Eine Arbeitgruppe um Thomas Wurmb, der auch Matthias Helm als Vertreter der AG „Taktische Medizin“ des Arbeitskreises Notfallmedizin der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie & Intensivmedizin (DGAI) hat sich nach dem Anschlag bei Würzburg mit dieser Thematik beschäftigt und 158 Qualitätsindikatoren definiert, um rettungsdienstliche Einsätze nach bedrohlichen Lagen verleichen zu können. Der vollständige Beitrag steht nun in der Zeitschrift der „Der Anästhesist“ im Springer-Verlag zur Verfügung:

Wurmb T, Justice P, Dietz S, Schua R, Jarausch T, Kinstle U, et al. Qualitätsindikatoren für rettungsdienstliche Einsätze bei Terroranschlägen oder anderen Bedrohungslagen. Der Anaesthesist 2017; 29, http://doi.org/10.1007/s00101-017-0298-0

QI RD Terror


Im aktuellen Heft von „Notfall- und Rettungsmedizin“ aus dem Springerverlag mit dem Schwerpunkt „Medizinprodukte in der Notfallmedizin“ vergleichen M. Helm, A. Weißleder und Kollegen die aktuell verfügbaren Systeme zur intraossären (IO) Punktion anhand von definierten Parametern (z.B. Alters- u. Gewichtsgruppen, Erfolgsraten, Anlagedauer, etc.). Dabei kommen sie zu dem Schluss, dass es ein „ideales IO-System“ derzeit (noch) nicht gibt.

intraossäre Punktion


In einem Weiterbildungsartikel für die Zeitschrift „Der Notarzt“ aus dem Thieme-Verlag beschreiben M. Helm, L. Lampl und B. Hossfeld die einsatztaktischen Besonderheiten der Luftrettung mit Rettungshubschraubern.

Luftrettung


Das Thema „Technische Rettung beim Verkehrsunfall“ haben Marc-Michael Ventzke aus der Klinik für Anästhesiologie & Intensivmedizin des Ulmer Bundeswehrkrankenhauses und Bernhard Ziegler von der Freiwilligen Feuerwehr Günzburg in zwei informativen Beiträgen für die Zeitschrift „Der Notarzt“ aufgearbeitet.

Dabei behandeln die Autoren in einem ersten Teil das richtige Verhalten und taktische Vorgehen an der Einsatzstelle und beschreiben im zweiten Teil die möglichen Rettungstechniken mit hydraulischer Schere, Spreizer und Rettungszylinder. Desweiteren wird auf die besonderheiten von Fahrzeugen mit neuen alternativen Antriebstechniken eingegangen.

Ventzke M,  Ziegler B.  Technische Rettung beim Verkehrsunfall – Was der Notarzt an der Einsatzstelle wissen muss – Teil 1 – Zusammenarbeit mit der Feuerwehr im Notarztdienst. Der Notarzt 2016; 32: 284–91. http://doi.org/10.1055/s-0042-120880

Ventzke M,  Ziegler B.  Technische Rettung beim Verkehrsunfall – Was der Notarzt an der Einsatzstelle wissen muss – Teil 2 – Zusammenarbeit mit der Feuerwehr im Notarztdienst. Der Notarzt 2017; 33: 31-7. http://doi.org/10.1055/s-0043-100579

Technische Rettung


Bei der Personenrettung aus Hochhäusern, von Kirchtürmen, Industrie- oder Windkraftanlagen, Hochspannungsleitungen oder Baukränen sind die Möglichkeiten der Drehleitern bei 23-35 m limitiert. Bei größeren Höhen kommen Spezialkräfte der Feuerwehren zum Einsatz. In der Zeitschrift retten! aus dem Thieme-Verlag beschreiben Raphael Bender (BGU Murnau) und Björn Hossfeld (BwK Ulm) gemeinsam mit dem Leiter der Höhenrettungsgruppe der Ulmer Feuerwehr Johannes Hühn die Besonderheiten  bei der Speziellen Rettung aus Höhen und Tiefen.

Hossfeld B, Hühn J, Bender R, Rettung aus großen Höhen, retten! 2016; 5: 340-7

Höhenrettung


Synkopen – also der kurzzeitige Bewusstseinsverlust ohne fortbestehende neurologische Symptome – bedeuten oft eine Herausforderung für den Notarzt, der die Patienten meist bereits wieder im wachen Zustand antrifft. In einem Übersichtsartikel in der Zeitschrift „Der Notarzt“ stellt Marc-Michael Ventzke aus der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin des Ulmer Bundeswehrkrankenhauses die möglichen Ursachen einer Synkope dar und gibt auch Empfehlungen zu der schwierigen Enscheidung, ob der Patient eine klinische Abklärung benötigt, oder nach notärztlicher Untersuchung zuhause belassen werden kann.

Ventzke M. Plötzliche Bewusstlosigkeit – Synkope im Notarztdienst. Der Notarzt 2016; 32: 292–8

Synkope


Kopfschmerzen sind eine häufige Indikation für Rettungsdiensteinsätze. Die Bandbreite der möglichen Diagnosen reicht dabei von banalen Schmerzen über Migräne bis hin zu lebensbedrohlichen intracraniellen Blutungen. In einem gelungenen CME-Atikel in der Zeitschrift DER NOTARZT erläutert ein interdisziplinäres Autorenteam um Dr. Andreas Harth, Oberarzt der Klinik für Neurologie am Ulmer Bundeswehrkrankenhaus, die vielfältigen Differentialdiagnosen der Subarachnoidalblutung (SAB).

SAB

Dabei beschreiben die Autoren die unterschiedlichen Formen der SAB sowie die notwendigen prähospitalen und klinischen Maßnahmen und legen sich auf folgende Kernaussagen fest:

  • Die Subarachnoidalblutung ist eine vielgestaltige Erkrankung mit hoher prähospitaler und intrahospitaler Mortalität.
  • Die klassischen Symptome sind Vernichtungskopfschmerz, Meningismus und Bewusstseinsstörung.
  • Auch nach erfolgreicher Therapie mittels Coiling oder Clipping besteht eine intensive Überwachungspflicht zur Prophylaxe und frühzeitigen Erkennung von Vasospasmen und sekundären neurologischen Defiziten.
  • Die Therapie der Patienten mit SAB erfordert eine enge interdisziplinäre Zusammenarbeit neurovaskulär erfahrener Teams

Blutverlust ist eine der führenden Todesursachen nach Verletzungen in militärischen Konflikten. Neben Tourniquets, Kompression in und auf der Wunde durch sogenanntes „Packing“ und gut angelegte Verbände spielen blutstillende Hämostyptika eine ergänzende Rolle in Wundversorgung.

HämostyptikaGrund genug für eine Arbeitsgruppe um Raimund Lechner die auf dem Markt befindlichen Hämostyptika einer Analyse zu unterziehen. Im Schockraum des Ulmer Budeswehrkrankenhauses wird die Gerinnung der Traumapatienten mit der Thrombelastometrie (ROTEM®) bestimmt. Damit lässt sich sowohl die Zeit bis zur Entstehung eines Blugerinnsels (Clot), als auch die Stabilität desselben bestimmen. In der Untersuchung wurde Blutproben von freiwilligen gesunden Probanden verschiedene Hämostyptika zugesetzt und diese Proben unmittelbar einer ROTEM®-Analyse unterzogen. Dabei zeigten QuikClot Combat Gauze® (Kaolin) und CELOX® Gauze (Chitosan) die besten Ergebnisse, während QuikClot ACS+® (Zeolith) deutlich schlechter abschnitt.

Lechner, R., Helm, M., Mueller, M., Wille, T., & Friemert, B. (2016). Efficacy of Hemostatic Agents in Humans With Rotational Thromboelastometry: An in-vitroStudy. Military Medicine, 181(8), 907–912. http://doi.org/10.7205/MILMED-D-15-00417

Das bestätigt die die Ergebnisse einer Übersichtsarbeit von Fischer et al. aus 2006, die sich auf Daten aus Tiermodellen bezog. Anzumerken bleibt, dass die Untersuchungen mit Blut gesunder Probanden durchgeführt wurden. Dies ist für ein militärisches Umfeld mit in der Regel jungen gesunden Soldaten sicher das passende Modell. Bei Patienten im zivilen  Rettungsdienst allerdings spielt die Antikoagulation in der Dauermedikation eine entscheidende Rolle; nach einer Arbeit von Köksal et al. dürfte hier CELOX® (Chitosan) vorteilhaft sein.


International haben verschiedene Autoren in den vergangenen Jahren zeigen können, dass das Risiko für unerwünschte Ereignisse (adverse events) während der endotrachealen Intubation zunimmt. Dazu gehören relevante Abfälle der Sauerstoffsättigung, Verletzungen und schließlich auch Fehlintubationen. Die Bedeutung des erfolgreichen ersten Intubationsversuchs (First Pass Success – FPS) in der Notfallmedizin ist deshalb Thema einer Arbeit von mehreren Autoren in Notfall- und Rettungsmedizin auch unter Beteiligung der Sektion Notfallmedizin des Ulmer Bundeswehrkrankenhauses.

In dieser Übersicht werden mehrere Faktoren hervorgehoben, welche helfen können einen hohen First Pass Success zu erziehlen: vorallem eine gute Ausbildung und Routine der Durchführenden, die richtige Lagerung des Patienten, ausgiebige Präoxygenierung, tiefe Narkose mit regelhaftem Einsatz von Muskelrelaxanzien und die Verwendung von Videolaryngoskopen, die sowohl direkte als auch indirekte Laryngoskopie ermöglichen nicht erst als Alternative, sondern immer bereits für den ersten Intubationsversuch.

Aspekte, die seit vielen Jahren zum Standard auf dem RTH Christoph 22 gehören.

First Pass Success traumateam


Die intraossäre Punktion hat sich in der akuten Notfallsituation als schnelle und sichere Alternative zum konventionellen Gefäßzugang etabliert. Die ursprünglich strengen Anwendungsbeschränkungen wurden deutich erweitert.

In einem gelungen Weiterbildungsartikel in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift „Der Notarzt“ aus dem Thieme-Verlag befassen sich Matthias Helm, der Leiter der Sektion Notfallmedizin am Ulmer Bundeswehrkrankenhaus, und Michael Bernhard, Leitender Oberarzt der Notfallaufnahme am Universitätsklinikum Leipzig mit Grundlagen, Indikationsstellung sowie Durchführung und möglichen Komplikationen dieser invasiven Zugangs zum Gefäßsystem.

intraossäre Punktion


Bildschirmfoto 2016-06-17 um 13.10.21Anfäglich war der Hype um die mechanischen Thoraxgeräte recht groß, Diskussionen um das „richtige“ Gerät halten sich hartnäckig, doch schließlich konnte in randomisierten Studien kein Überlebensvorteil durch den Einsatz dieser Geräte nachgewisen werden. Der routinemäßige Einsatz wurde daher in den aktuellen ERC-Leitlinien 2015 nicht empfohlen.

Holger Gässler aus der Klinik für Anästhesiologie & Intensivmedizin des Ulmer Bundeswehrkrankenhauses hat sich mit der verfügbaren Literatur kritisch auseinander gesetzt und stellt in der aktuellen Ausgabe des Thieme-Journals „Der Notarzt“ die auf dem Markt angebotenen Geräte vor.

Dabei weisen die Autoren nachdrücklich auf die Risiken in der Anwendung hin;

Auch bei korrekter Anwendung der mechanischen Kompressionsgeräte ist mit reanimationstypischen Verletzungen zu rechnen. Daher sollte nach jeder erfolgreichen Reanimation – unabhängig von der Art – gezielt nach diesen gesucht werden!

und kommen zu folgendem Fazit:

mechanische Thoraxkompressionsgeräte


In einem zertifizierten Fortbildungsbeitrag haben die Mitarbeiter von traumateam Andreas Knöfel (HEMS-TC) und Florent Josse (Notarzt) in der Ausgabe 5/2016 der Zeitschrift RETTUNGSDIENST über die Möglichkeiten zur effektiven Blutstillung in der prähospitalen Versorgung berichtet.

Freundlicherweise hat der SK-Verlag diesen Beitrag für unsere Leser als PDF zur Verfügung gestellt.

Blutstillung SK-Verlag


Auslandseinsätze in Kriegs- oder Krisengebieten gehören fest zum Jahresplan der militärischen Ärzte und Pflegekräfte des Bundeswehrkrankenhauses. Im Rahmen des Flüchtlingsstroms aus Syrien und Nordafrika sind auch Fregatten der Marine an der Rettung von Flüchtlingen aus oft nicht hochseetauglichen und maßlos überfüllten Booten im Mittelmeer beteiligt. Im Rahmen dieser Einsätze konnte Florent Josse im letzten Sommer die medizinischen Daten von über 2.600 Flüchtlingen sammeln. Die Idee war, zu überprüfen, ob die bei Rettung der Flüchtlinge erhobenen Vitalparameter wie Pulsfrequenz, Sauerstoffsättigung oder Körperkerntemperatur einen möglichen Indikator bieten könnten, um behandlungsbedürftige von gesunden Personen zu trennen.

Allerdings hat die umfangreiche Statistik keinen Zusammenhang von Erkrankung und diesen Parametern zeigen können. Wie die Kollegen um Martin Kulla jetzt in einer aktuellen Publikation im Scandinavian Journal of Trauma, Resuscitation and Emergency Medicine berichten, hat sich vorallem die Sichtung durch einen erfahrenen Notfallmediziner bewährt.

Sichtung von Flüchtlingen


Zeitkritische Schlaganfalltherapie: Für die Therapie des Schlaganfalls steht neben der systemischen Thrombolyse mit der (neuro-)radiologischen Rekanalisation mittels Stentretrievern eine neue auch durch Studien belegte effektive Behandlungsoption zur Verfügung. Für die zeitkritische Therapie in einem geeigneten Zentrum bildet die konkrete prähospitale Verdachtsdiagnose eine wesentliche Grundlage.

Dr. Andreas Harth, der Referent unserer nächsten Fortbildung Notfallmedizin, berichtet in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift „Der Notarzt“ über die Golden Hour of Stroke und beschreibt die wesentliche Schritte zur notfallmedizinischen Diagnostik der Akuten Zentralen Neurologie.

Notarzt Schlaganfall


„Der hat gekrampft …“ Leider werden immer wieder Patienten in die Notaufnahme gebracht, bei denen die Übergabe lediglich aus obigem Satz besteht. Dr. A. Harth (OA der Abt. Neurologie am Ulmer Bundeswehrkrankenhaus) und Kollegen versuchen mit einer kurzen Übersicht im aktuellen Journal „Der Notarzt“ dem prähospital tätigen Fachpersonal mehr Handlungssicherheit im Umgang mit dieser Patientengruppe an die Hand zu geben.

Verschiedene Erkrankungen lassen an einen Krampfanfall denken – die Differenzierung beginnt jedoch präklinisch und ist eine wichtige Aufgabe des erstversorgenden Teams. Unterschiedliche Abläufe lassen häufig bereits aus der Anamnese auf die zugrunde liegende Störung schließen. Therapeutische Maßnahmen und differenzialdiagnostische Erwägungen werden in diesem Beitrag beleuchtet.

NOTARZT Krampfanfall


Schon in der letzten Version der Leitlinien zur Cardiopulmonalen Reanimation (CPR) 2010 wurde besonderer Wert auf die (möglichst) ununterbrochene Thoraxkopression gelegt. Dies hat sich im Update 2015 nicht geändert. Neu allerdings ist die Erwähnung der automatisierten Reanimationshilfen, deren Einsatz zwar nicht für die Routine, wohl doch aber als Alternative zur manuellen Thoraxkompression in begründeten Fällen empfohlen wird, z.B. beim Transport unter CPR, während Herzkatheteruntersuchungen oder bei Unterkühlung.

Die sichere Anwendung solcher automatisierter Reanimationshilfen konnte in drei großen Studien bestätigt werden (LINC [LUCAS in cardiac arrest (LUCAS2), 2589 Patienten], PARAMEDIC [prehospital randomised assessment of a mechanical compression device (LUCAS2), 4471 Patienten] und CIRC (circulation improving resuscitation care (AutoPulse), 4753 Patienten]), ohne jedoch einen Überlebensvorteil gegenüber der manuellen Thoraxkompression nachzuweisen.

Allerdings wird in keiner der drei genannten Studien eine Aussage zu Art und Qualität der Ventilation gemacht; weder ist zu ersehen, ob für die Ventilation zwischen endotrachealer Intubation und dem Einsatz von supraglottischen Alternativen unterschieden wurde, noch finden sich Aussagen zum Erfolg der Atemwegssicherung oder gar zur endexspiratorischen Kapnometrie oder zur peripheren Sauerstoffsättigung.

Die Leitlinien empfehlen lediglich eine Kompression:Ventilation-Rate von 30:2 vor, sowie eine ununterbrochene Thoraxkompression nach der Platzierung einer invasiven Atemwegshilfe (Endotrachealtubus oder supraglottische Alternative). Über die Ventilation beim Einsatz automatisierte Reanimationshilfen finden sich keine klaren und hilfreichen Aussagen.

Unter der Annahme, dass während der ununterbrochenen automatisierten Thoraxkompression Spitzendrücke im Atemsystem erreicht werden, die weit jenseits der für supraglottische Alternativen empfohlenen 20 cm Wassersäule liegen, hat nun eine Autorengruppe aus verschiedenen notfallmedizinischen Zentren in einem Editorial im European Journal of Anaesthesiology auf dieses Problem hingewiesen und die Bedeutung der Messung des endexspiratorischen Kohlendioxids und der peripheren pulsoxymetrischen Sauerstoffsättigung während der CPR hingewiesen, vor allem, da die alleinige Thoraxkompression nur für die kurze Phase der Laienhilfe nicht aber für die professionelle CPR empfohlen wird.

Nach Ansicht der Autoren könnte die konsequente Beachtung von Ventilation und Oxygenation während der CPR Einfluss auf das Behandlungsergebnis haben. Daher forderten sie nun unter diesen Gesichtspunkten eine entsprechende Sekundärauswertung der Rohdaten der o.g. Studien.

Bildschirmfoto 2016-02-19 um 19.03.36


Jedes Jahr endet die notfallmedizinische Ausbildung junger Sanitätsoffiiziere am Ulmer Bundeswehrkrankenhaus mit einer komplexen zweieinhalb tägigen Übung auf dem Standortübungsplatz – dem TeamTraining – Taktische VerwundetenVersorgung (TT-TVV). Diese Ausbildung wurde in den vergangenen Jahren auch wissenschaftlich begleitet, um zu sehen, ob der große personelle und materielle Aufwand auch einen positiven Einfluss auf das Ausbildungsergebnis hat.

Dies konnte nun nachgewisen werden. In einer aktuellen Publikation in der Zeitschrift Der NOTARZT konnte eine Arbeitsgruppe in Zusammenarbeit mit der Arbeitsstelle Evaluation und Qualitätssicherung der Medizinischen Fakultät der Universität Ulm, zeigen, das die Lehrgangsteilnehmer durch die unfassende Ausbildung eine größere Handlungssicherheit erlangen.

Bildschirmfoto 2016-02-05 um 20.02.03


Schmerz ist ein sehr häufiger Grund für die Alarmierung des Notarztes. Die Ursachen sind vielfältig und durch Trauma verursacht oder durch akute Erkrankung bedingt. Oft ist es genau dieses unangenehme Symptom „Schmerz“, welches die Patienten beunruhigt, verunsichert oder gar quält und dazu veranlasst, den Rettungs- und Notarztdienst zu rufen. Verbunden mit der Alarmierung ist dann primär gar nicht der Anspruch auf Heilung, sondern der Wunsch auf Schmerzlinderung.

Wie diese Schmerztherapie im Notfall außerhalb der Klinik außensehen kann, hat nun eine Arbeitsgruppe der Sektion Notfallmedizin des Bundeswehrkrankenhauses Ulm gemeinsam mit Michael Bernhard aus Leipzig in der Zeitschrift Notfallmedizin up2date (Thieme-Verlag) publiziert.

Analgesie Notfallmed up2date


Eine Arbeitsgruppe der Sektion Notfallmedizin hat die Reanimation in den beengten Verhältnissen eines Rettungshubschraubers betrachtet. Dabei konnte gezeigt werden, dass die Qualität manueller Kompressionen während des Be- und Entladens und auch während des Transports eher niedrig sind. Eine Alternative bieten mechanische Reanimationssysteme.

Die Ergebnisse dieser Anwendungsuntersuchung an Reanimationsphantomen konnte nun im anerkannten Journal of Internal and Emergency Medicine publiziert werden.

Intern Emerg Med


Mit Freude haben wir in den neuen Reanimationsleitlinien gelesen, dass die cardiopulmonale Reanimation (CPR) bei „beengten“ Verhältnissen auch vom Kopf des Patienten aus durchgeführt werden kann. Eine Vorgehensweise die als „Zwei-Helfer-Methode“ schon vor fast 10 Jahren aus der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin am Ulmer Bundeswehrkrankenhaus publiziert wurde.

Bildschirmfoto 2015-11-04 um 18.53.07Bildschirmfoto 2015-11-04 um 18.28.00



Das Bundeswehrkrankenhaus Ulm bildet regelmäßig junge Mediziner zu Notärzten aus. Neben der zweijährigen klinischen Tätigkeit und dem zivil üblichen Notarztkurs, liegt ein besonderes Augenmerk auf der vorbereitenden Ausbildung für die Auslandseinsätze. Das Training in taktischer Medizin hat große Bedeutung. Deshalb wird die Patientenversorgung in militär- oder polizeitaktischen Lagen nicht nur im Hörsaal, sondern vor allem auch auf dem Standortübungplatz ausgebildet.

Über diese Ausbildung haben Oskar Mahler, Stabsarzt in der Klinik für Anästhesiologie & Intensivmedizin und Claudia Reich, Hauptfeldwebel und Rettungsassistentin in der Zentralen Interdisziplinären Notaufnahme des Bundeswehrkrankenhauses sowie auf dem Rettungshunschrauber Christoph 22 für die Augustausgabe des Magazin RETTUNGSDIENST (S+K-Verlag) einen Beitrag verfasst, den Sie hier lesen können.

Bildschirmfoto 2015-09-04 um 18.26.37


Die Reanimation eines Patienten mit traumatisch bedingtem Herz-Kreislauf-Stillstand ist immer wieder Thema von Diskussionen. In einem Übersichtsartikel für die Zeitschrift DER NOTARZT zeigt Holger Gässler jetzt, dass die Trauma-Reanimation nicht per se aussichtslos ist, und die Überlebensraten, auch mit gutem Outcome, nicht wesentlich geringer sind als bei einer Reanimation mit kardialer Ursache. Der Beginn von Wiederbelebungsmaßnahmen sollte daher eher liberal gesehen werden. Entscheidend für das mögliche Überleben ist das frühzeitige Erkennen und konsequente Behandeln aller potenziell reversiblen Ursachen. Dazu gehören

  • Hypoxie
  • Spannungspneumothorax
  • Hämorrhagie
  • Herzbeuteltamponade

Entsprechend sind neben einer kontinuierlichen Herzdruckmassage ein geeignetes Atemwegsmanagement, die frühzeitige Entlastung eines möglichen Spannungspneumothorax, forcierte Volumentherapie und, bei entsprechender Traumakinematik, das Anbringen einer Beckenschlinge die wesentlichen Maßmahmen. Unter Umständen kann dabei auch ein schnellstmöglicher Transport unter Reanimation in das nächstgelegene Traumazentrum erforderlich sein. Das empfohlene Vorgehen wir in einem Algorithmus zusammengefasst.

Bildschirmfoto 2015-08-15 um 11.50.25Bildschirmfoto 2015-08-15 um 12.50.02


Geprägt durch die Erfahrung in den militärischen Einsätzen setzt die Crew von CHRISTOPH 22 seit Jahren CELOX als die Blutstillung unterstützendes Hämostyptikum in Kombination mit Kopressionsverbänden auch im zivilen Rettungsdienst ein. Nachdem von einer Arbeitsgruppe der Klinik für Anästhesiologie & Intensivmedizin des Ulmer Bundeswehrkrankenhauses im Frühjahr bereits eine Publikation zum Thema „Tourniquet“ in der Fachzeitschrift „Der Notarzt“ (Thieme-Verlag) erschinen ist, berichtet nun diese Arbeitsgruppe an gleicher Stelle über die Erfahrungen mit und den Einsatz von Hämostyptika im Rettungsdienst.

Bildschirmfoto 2015-07-12 um 14.19.17


Prähospital ist die endotracheale Intubation mit erheblich mehr Schwierigkeiten verbunden als im OP. Seit einigen Jahren nutzt das Team von Christoph 22 ein Videolaryngoskop der Firma Karl Storz in Tuttlingen (C-MAC PM) standardmäßig für jede prähospitale Intubation mit dem Ziel die Laryngoskopiebedingungen so optimal wie möglich zu gestalten.

Das C-MAC PM basiert auf einem Macintosh-Spatel mit einem Videochip neben der Lichtquelle an der Spatelspitze und ermöglicht deshalb sowohl die direkte als auch die Videolaryngoskopie. Mit der Verwendung dieses Videolaryngoskops war es möglich bei der Intubation im Notarztdienst den direkten Laryngoskopiebefund mit dem videolaryngoskopischen Befund nach der 4-stufigen Cormack/Lehane-Einteilung (C/L) unmittelbar im selben Patienten zu vergleichen. Die Ergebnisse dieser Untersuchung konnten kürzlich im European Journal of Anaesthesiology (EJA) publiziert werden.

Während des 20-monatigen Untersuchungszeitraums konnte dieser Vergleich bei 223 Notfallpatienten vorgenommen werden. In 120 Fällen war das direkte Laryngoskopieergebnis schlechter als C/L I, durch den Einsatz des C-MAC PM Videolaryngoskops konnte dieses Ergebnis signifikant verbessert werden.

Bildschirmfoto 2015-06-16 um 23.01.21


Die Notfallnarkose ist eine zentrale therapeutische Maßnahme in der prähospitalen Notfallmedizin. Dabei sind die Risiken einer Notfallnarkose außerhalb der Klinik deutlich höher als innerklinisch. Gerade junge nicht-anästhesiologische Kollegen fragen in diesem Zusammenhang häufig nach „Kochrezepten“, wie eine Narkose unter den speziellen Bedingungen der Präklinik am besten einzuleiten und zu führen sei.

Eine Arbeitsgruppe des Arbeitskreises Notfallmedizin der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin (DGAI) hat nun in einem über einjährigen Prozess eine Handlungsempfehlung zur „Prähospitalen Notfallnarkose beim Erwachsenen“ erarbeitet, die nun in der verbandseigenen Zeitschrift A&I publiziert ist und in einer Kurzversion kostenlos zum Download zur Verfügung steht.

Bildschirmfoto 2015-06-12 um 14.07.02Die Autorengruppe – alle samt erfahrene Anästhesisten und Notfallmediziner fassen Ihre Handlungsempfehlung wie folgt zusammen: Eine kritische Überprüfung der Indikationsstellung zur prähospitalen Notfallnarkose hat vor dem Hintergrund patienten-, einsatz- und anwenderbezogener Faktoren zu erfolgen. Die Induktion einer Notfallnarkose als Rapid-Sequence-Induction beinhaltet ein Standardmonitoring, die Präoxygenierung, eine standardisierte Vorbereitung der Notfallnarkose (Narkose-/Notfallmedikamente, Atemwegs- und Beatmungsequipment), die Medikamentenapplikation, (wenn nötig) die passagere Aufhebung der HWS-Immobilisation und konsequente manuelle Inline-Stabilisation während des Intubationsmanövers sowie die Atemwegssicherung und die Tubuslagekontrolle. Die Präoxygenierung sollte bei jedem spontanatmenden Notfallpatienten für einen Zeitraum von mindestens 3-4 min mit dichtsitzender Gesichtsmaske und Beatmungsbeutel mit Sauerstoffreservoir und 12-15 l Sauerstoff/min oder Demand-Ventil mit 100% Sauerstoff erfolgen. Alternativ kann die Präoxygenierung auch mittels nicht-invasiver Beatmung und 100% Sauerstoff durchgeführt werden. Die standardisierte Narkosevorbereitung umfasst das Aufziehen und die Kennzeichnung der Narkose- und Notfallmedikamente, die Kontrolle des Beatmungsbeutels (inkl. Maske), die Vorbereitung eines Endotrachealtubus (inkl. Blockerspritze) mit einliegendem Führungsstab, Stethoskop und Fixierungsmaterial, die Bereitstellung alternativer Instrumente zur Atemwegssicherung sowie den Check von Absaugvorrichtung, Beatmungsgerät und Standardmonitoring inklusive Kapnographie. Als Standardmonitoring zur prähospitalen Notfallnarkose soll das Elektrokardiogramm, die automatische/manuelle Blutdruckmessung und die Pulsoxymetrie sowie eine kontinuierliche Kapnographie zur Anwendung kommen; diese erfolgt ohne Ausnahme zur Lagekontrolle der Beatmungshilfen, zur Detektion potenzieller Diskonnekti- onen und Dislokationen im Beatmungs- system sowie zum indirekten Monitoring der Hämodynamik. Es sind möglichst zwei periphervenöse Verweilkanülen vor Narkoseeinleitung zu etablieren.


Der intraossäre Zugang gilt als sichere und schnell verfügbare Alternative bei Scheitern des intravenösen Gefäßzugangs. Aus diesem Grund hat die ADAC Luftrettung gGmbH bereits 2009 alle Rettungshubschrauberstationen mit dem halbautomatischen EZ-IO „Bohrmaschinen“ ausgestattet. Die Anwendungen dieses alternativen Gefäßzugangs wurden im Rahmen der Promotionsarbeit von Benedikt Haunstein an der Klinik für Anästhesiologie & Intensivmedizin des Bundeswehrkrankenhauses gemeinsam mit der ADAC Luftrettung gGmbH ausgewertet und unlängst in Resuscitation publiziert:

Helm, M., Haunstein, B., Schlechtriemen, T., Ruppert, M., Lampl, L., & Gäßler, M. EZ-IO intraosseous device implementation in German HEMS, Resuscitation 2015; 88: 43–47.

Bildschirmfoto 2015-06-07 um 22.07.16


In den militärischen Einsätzen ist die Bedeutung einer frühzeitigen suffizienten Blutstillung deutlich geworden. Die im zivilen Rettungsdienst lange verpönte Abbindung hat militärisch mit dem sog. Tourniquet eine Renaissance erfahren. Die Notärzte und Rettungsassistenten am Christoph 22 haben sich schon früh entschlossen dieses einfache und sicher anzuwendende Hilfsmittel auch auf dem RTH mitzuführen. Schon seit Jahren setzt sich traumateam deshalb für die konsequente Ausbildung im Umgang mit Tourniquet und den zivilen Eisatz ein.

Eine Empfehlung dazu ist nachzulesen in der Zeitschrift „Der Notarzt“ : Josse, F., Helm, M., Kulla, M., Ladehof, K., Hossfeld, B. Präklinische Blutstillungsmaßnahmen: das Tourniquet. Der Notarzt 2015; 31: 103–107

Bildschirmfoto 2015-06-05 um 13.53.05

Comments are closed.

Durch die weitere Nutzung der Seite stimmst du der Verwendung von Cookies und den Datenschutzrichtlinien der Website von Traumateam zu. Weitere Informationen

Die Cookie-Einstellungen auf dieser Website sind auf "Cookies zulassen" eingestellt, um das beste Surferlebnis zu ermöglichen. Wenn Du diese Website ohne Änderung der Cookie-Einstellungen verwendest oder auf "Akzeptieren" klickst, erklärst Du Dich damit einverstanden und akzeptierst die Datenschutzrichtlinien der Website www.traumateam.de.

Schließen