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Tonnenschwere Stahlträger für Dachlandeplatz montiert

Allgemein, Flugbetrieb| Views: 4998

FOTOS: Uwe Haußer und Sylvi Thierbach        Lange war die Platzierung der beiden 23 Tonnen schweren und 40 Meter langen Stahlträger, die einmal die Plattform des neuen Dachlandeplatzes am Ulmer Bundeswehrkrankenhaus (BwK) tragen sollen, geplant worden. Diesen Samstag wurden sie in 60 Metern Höhe montiert.

Die diensthabende RTH-Crew verfolgt die Baumaßnahmen am „Helm-Tower

Der Bau eines Dachlandeplatzes trotz des seit Jahrzehnten etablierten Patiententransports mit dem Rettungswagen vom Landeplatz am Hangar zur Notaufnahme wurde erforderlich, weil die deutschen gesetzlichen Unfallversicherer zukünftig einen Landeplatz in unmittelbarer Nähe des Schockraums vorschreiben, bei dem der Patiententransport keine zusätzliche Umlagerung erforderlich macht. Dies gilt, wenn eine Klinik am sogenannten Schwerstverletztenartenverfahren (SAV) teilnimmt. Mit dem 2018 aktualisierten SAV-Katalog beschränken die Berufsgenossenschaften die Versorgung von schwerstverletzten Patienten auf ca. 100 Traumazentren in ganz Deutschland, zu denen in Ulm sowohl die Universitätsklinik als auch das Bundeswehrkrankenhaus mit seiner Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie unter Leitung von Oberstarzt Prof. Dr. Benedikt Friemert gehören.

Um das BwK für den Aufbau eines Landeplatzes auf dem Dach zu ertüchtigen, war neben der statischen Verstärkung des Westflügels mit zwei Fassadenstützen auch der Bau eines Betonturms notwendig geworden, der gleichermaßen als Treppenhaus, Aufzugschacht und tragende Stütze des Dachlandeplatzes dienen soll und in Anlehnung an den Klinischen Direktor der Klinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin, Notfallmedizin und Schmerztherapie Oberstarzt Prof. Dr. Matthias Helm von der Belegschaft humorvoll bereits „Helm-Tower“ genannt wird.

Um den Spezialtransport der 40 m langen Träger bis unmittelbar neben der Baustelle zu ermöglichen, wurden in den vergangenen Wochen bereits zahlreiche Baumaßnahmen vorgenommen, Hindernisse, wie Schilder, Schranken und Laternen demontiert und der Boden verdichtet. Bereits am Freitag kam der neunachsige 700t-Liebherr-Spezialkran der Firma Wiesbauer, dessen Ausleger sowie die erforderlichen Ausgleichsgewichte auf mehrere Tieflader verteilt waren. In der Nacht von Freitag auf Samstag wurden schließlich die beiden Träger angeliefert.

Die Montage erfolgte am Samstag vormittag unter Aufsicht der verantwortlichen Architektin des stattlichen Hochbauamtes Ulm Bettina Vogt, nachdem der Westflügel des BwKs inklusive der Notaufnahme und des Schockraums evakuiert und alle Patienten in andere Gebäudeteile verlegt worden waren. Die wegen der COVID-Krise reduzierte Belegung des Krankenhauses vereinfachte diese Maßnahme, die erforderlich wurde, da im Falle eines Zwischenfalls der herabfallende Stahlträger hätte erhebliche Gebäudeschäden verursachen können.

Unter den aufmerksamen Augen von Verantwortlichen, Mitarbeitern, Presse und einigen Schaulustigen wurden dann die beiden Träger langsam und sicher platziert, so dass nun die Montage der Plattform erfolgen kann und der Dachlandeplatz im nächsten Sommer – passend zum 50-jährigen Jubiläum der Ulmer Luftrettung – in Betrieb genommen werden kann.

Hier noch ein Link zu einem Video über die Bauarbeiten inkl. einem Interview mit Prof. Helm auf EinsatzFoto

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