Siebzehn Jahre nachdem die Bundeswehr sich aus den Rettungszentren zurückgezogen hat, weil die Piloten vermehrt in den Auslandseinsätzen gebraucht wurden und die damals eingesetzen Hubschrauber vom Typ Bell UH-1D „Huey“ nicht mehr den Anforderungen des zivilen Rettungsdienstes entsprachen, setzt die Bundeswehr jetzt für den Such- und Rettungsdienst (SAR) auf dasselbe Hubschrauber-Muster, welches auch die ADAC-Luftrettung gGmbH unter anderem am Rettungszentrum Ulm einsetzt: Der neue Leichte Unterstützunghubschrauber (LUH), der auch für den SAR-Dienst eingesetzt werden soll, basiert auf dem Airbus H145.
Da die Kameraden vom Transporthubschrauber-Regiment 30 aus Niederstetten schon in den kommenden Wochen den SAR-Dienst mit dem neuen LUH übernehmen sollen, waren sie vergangene Woche im Rahmen der Einsatzüberprüfung in Ulm, um das Be- und Entladen insbesondere von Intensivpatienten, sowie die Kompatibilität der eigenen Trage mit einem handelsüblichen RTW zu testen. Die moderne Ausstattung der neuen Hubschrauber entspricht weitgehend einem nachtflugtauglichen Rettungshubschrauber, der zusätzlich mit Winde, Wärmebildkamera, IMSI-Catcher (Handyortung) und Außenlasthaken ausgestattet ist.
SAR-Dienst: Als Mitglied der International Civil Aviation Organization (ICAO) ist Deutschland verpflichtet einen Such- und Rettungsdienst (engl: Search and Rescue – SAR) zu betreiben, um bei Flugunfällen Hilfe zu leisten und nach vermissten und abgestürzten Luftfahrzeugen aller Art zu suchen.
Während bis 2003 am Rettungszentrum Ulm und bis 2006 auch an anderen Standorten deutschlandweit SAR-Hubschrauber im Rettungsdienst eingesetzt waren, sollen sich die SAR-Hubschrauber nun auf die Kernaufgaben der ICAO beschränken. Daher sind diese Hubschrauber auch nicht routinemäßig mit einem Notarzt, sondern mit einem Luftrettungsmeister (Notfallsanitäter und Windenoperator) besetzt.
Bei Bedarf können die SAR-Hubschrauber jedoch auch zu Primär- und Sekundäreinsätzen, sowie zur Unterstützung bei Waldbränden oder Windeneinsätzen alarmiert werden!