Anstatt zu helfen oder zumindest die Wege für Notarzt, Rettungsdienst und Feuerwehr freizumachen, zücken viele Menschen ihre Smartphones und machen Fotos oder gar Videos von Verletzten und Rettern. Sogar Staus oder weitere Unfälle entstehen, weil Gaffer im Vorbeifahren versuchen die Unfallstelle oder die Landung des Rettungshubschraubers zu filmen, um dies nacher im Freundeskreis zu zeigen oder gar auf sozialen Medien zu präsentieren.
Neugier für außergewöhnliche Situationen mag zwar menschlich sein, doch für die Rettungskräfte wird es schnell lästig und gegenüber den Opfern ist diese Form der privaten Dokumentation schlicht und einfach respektlos.
Nachdem die Polizei in Hagen vor zwei Wochen auf Facebook den Vorwurf erhoben hat, Gaffer hätten die Rettungsarbeiten bei einem schwerverletzten zehnjährigen Mädchen behindert, und die niedersächische Landesregierung im Bundesrat eine Gesetzesinitiative zur härteren Bestrafung von Gaffern eingebracht, berichtet nun der NDR, die Polizei habe nach einem Unfall auf der A1 mehrere Autofahrer angezeigt, die im Vorbeifahren Filmaufnahmen von der Unfallstelle gemacht zu haben.