Alljährlich nutzt der ADAC den bundesweiten Tag der Luftrettung um im Januar die Einsatzzahlen aller Rettungshubschrauberstationen des letzten Jahres zu präsentieren. Immer wieder wird auch auf der Ulmer Station zu dieser Pressekonferenz eingeladen. Am heutigen Dienstag stellten sich die Oberstärzte Prof. Dr. Lampl und PD Dr. Matthias Helm als Vertreter des Bundeswehrkrankenhauses, sowie Thomas Kassner, Technikvorstand des ADAC Württemberg und Michael Pschenitza von der ADAC Unfallforschung den Fragen der anwesenden regionalen und überreginalen Pressevertreter.
Für das vergangene Jahr blickt das Team von CHRISTOPH 22 auf 1539 Einsätze zurück – damit rangiert der Ulmer Rettungshubschrauber auf Platz 12 der ADAC-internen Statistik. Wenig Nebeltage, die um Ulm die Flugbedingungen im Winterhalbjahr hartnäckig einschränken können, ermöglichten in 2014 die bisher zweithöchste Einsatzzahl. Dabei wurden – wie PD Dr. Matthias Helm erläuterte – die meisten Einsätze als sogenannte Primäreinsätze – also zur unmittelbaren Rettung bei akuten Verletzungen und Erkrankungen geflogen. Lediglich bei 6% der Einsätze handelte es sich um Sekundäreinsätze – also Verlegungen schwerkranker Patienten von Klinik zu Klinik. Weitere 6% waren als Fehleinsätze zu verbuchen, also Einsätze bei denen z.B. Betroffene eines Verkehrsunfalls keiner notärztlichen Versorgung bedurften. Dabei ist 6% eine besonders geringe Fehleinsatz-Quote und bestätigt die gute Disposition durch die Ulmer Rettungsleitstelle. Solche Fehleinsätze müssen im Rettungsdienst in Kauf genommen werden, um bei zunächst unklaren Situationen die potentiell nötige Hilfe nicht zu verzögern, erläuterte Pilot Marc Rothenhäusler.
Neben den Zahlen der Rettungshubschrauber wurde auch ein gemeinsames Projekt der ADAC Luftrettung gGmbH und des ADAC Technik Zentrums in Landsberg zur interdisziplinären Unfallforschung vorgestellt. In dieses Projekt fließen sowohl Daten über Unfallhergang und Fahrzeugdeformationen ein, als auch anonymisiert Informationen über Verletzungsarten und -schwere der beteiligten Personen. Infolge dieser deutschlandweit einmaligen Datenerhebung konnten bereits wertvolle Verbesserungen in der Fahrzeugsicherheit erzielt werden.Fotos: H. Langer / Th. Heckmann