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Schnellerer Zugriff auf Fahrzeuginformationen

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Die stetig steigende passive Fahrzeugsicherheit schützt die Insassen – manchmal auch vor Rettungskräften …

Um in den zeitkritischen Situationen der technischen Rettung nach einem Verkehrsunfall ohne Verzögerung reagieren zu können, brauchen die Rettungskräfte  möglichst schnell technische Einzelheiten dazu, wie sie Verletzte aus verschiedenen Fahrzeugtypen zügig und sicher befreien können: Wo an der Karosserie können Spreizer und Schere sinnvoll angesetzt werden? Wie kann ein Auslösen des Airbags verhindert werden? Wo müssen die Batterien abgeklemmt werden, (denn es sind teilweise bereits mehrere verbaut)? Bestehen Gefahren durch den Gasantrieb?

Um solche und ähnliche Fragen zeitnah zu beantworten, fordern die Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) sowie die Bundesarbeitsgemeinschaft der Notärzte in Deutschland (BAND) eine gesetzliche Grundlage dafür, diese Informationen durch eine Kennzeichenabfrage direkt an den Unfallstellen abrufen zu können.

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2010 gründeten verschiedene Akteure  unter dem Dach des Verbands der Automobilindustrie den Arbeitskreis „Retten“. Hier diskutieren Vertreter der Automo­bilindustrie und verschiedene Rettungsverbände aktuelle Aspekte der Unfallrettung und erarbeiten Lösungsansätze. „Einer der Meilensteine der Arbeit des Arbeitskreises war die Erarbeitung von einheitlichen Fahrzeuginformationen in Form von Rettungs­datenblättern, welche von den Fahrzeugherstellern zur Verfügung gestellt werden und die Etablierung eines weltweit einheitlichen Standards dieser für die Rettungskräfte so wichtigen Informationen“, erläutert der DIVI-Experte Tim Heyne. Er ist Facharzt am Zentrum Anästhesiologie der Universitätsmedizin Göttingen und Vertreter der DIVI im diesem Arbeitskreis;  als Notarzt und Feuerwehrmann hat er auch schon auf der Rettungsdienstfortbildung in Ulm zu diesem Thema berichtet.

Bisher dürfen die Leitstellen diese tagesaktuellen Informationen abrufen, indem sie das Kennzeichen des Unfallfahrzeugs beim Kraftfahrtbundesamt angeben. Das braucht allerdings Zeit. Eine solche Abfrage direkt durch die Rettungskräfte vor Ort könnte wichtige Zeit sparen. Diese Möglichkeit der sicheren und schnellen Informationsbeschaffung steht laut der DIVI in anderen Ländern der Europäischen Union, zum Beispiel den Niederlanden, schon seit vielen Jahren zur Verfügung.

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