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Optimierung der Versorgung von innerklinischen Notfällen

Notfallmedizin| Views: 3939

Wie in vielen Krankenhäusern gibt es auch im Ulmer Bundeswehrkrankenhaus ein Notfallteam, welches bei akuten Notfällen von allen Abteilungen des Hauses auf der Intensivstation angefordert werden kann.

Holger Gässler, Oberarzt der Klinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin, Notfallmedizin und Schmerztherapie berichtet gemeinsam mit weiteren Kollegen in der neusten Ausgabe von Anästhesiologie & Intensivmedizin, wie das Konzept zur Versorgung solcher innerklinischer Notfälle im Ulmer Bundeswehrkrankenhaus optimiert werden konnte:

Gässler H, Hossfeld B, Gräsner JT, Helm, M.

Entwicklung eines zentral gesteuerten Ausbildungs- und Ausstattungs­konzepts für innerklinische Notfälle.

Anästh Intensivmed 2020; 61: 40–50

Reanimationstraining im BwK Ulm

Der Beitrag beschreibt die zentral gesteuerte Entwicklung eines solchen Konzepts über einen Zeitraum von 5 Jahren. Zur Identifikation von Problemfeldern in der Patientenversorgung wurden retrospektiv die Notfalleinsätze des Notfallteams ausgewertet und die Teammitglieder befragt. Darüberhinaus erfolgte eine Literaturrecherche zu vorhandenen Empfehlungen und Stellungnahmen. Auf Basis dieser Analyse wurden Lösungsansätze erarbeitet und sukzessive umgesetzt. Zur strukturierten Auswertung und Qualitätssicherung wurde parallel mit der Teilnahme am Deutschen Reanimationsregister begonnen.
Als vorrangige Problemfelder wurden eine uneinheitliche und nicht standardisierte Ausbildung des medizinischen Personals sowie eine nicht abgestimmte Ausrüstung mit teilweise fehlender Kompatibilität identifiziert. Entsprechend wurde die Ausbildung zentral gesteuert auf ein einheitliches, abgestuftes und an die jeweilige Zielgruppe angepasstes Konzept umgestellt. Parallel erfolgte, ebenfalls zentral gesteuert, die Einführung einer einheitlichen und an die Ausbildungshöhe angepassten Notfallausstattung, die für die Normalstationen deutlich vereinfacht wurde. Die parallel dazu durchgeführte, prospektive Auswertung innerklinischer Reanimationen auf Normalstation über einen Zeitraum von 5 Jahren zeigte eine Verdoppelung der Überlebensrate mit gutem neurologischen Behandlungsergebnis.

Die Autoren kommen zu dem Schluss, dass zur Optimierung der medizinischen Versorgung innerklinischer Notfälle regelmäßig die bestehenden Ausbildungs- und Ausstattungsstrukturen überprüft und bei Bedarf überarbeitet werden sollten. Mit der Entwicklung eines zentral gesteuerten Konzepts konnten im Rahmen einer solchen Überprüfung in einem Krankenhaus der Maximalversorgung bestehende Problemfelder erkannt und Lösungsstrategien implementiert werden.

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