Blutverlust ist eine der führenden Todesursachen nach Verletzungen in militärischen Konflikten. Neben Tourniquets, Kompression in und auf der Wunde durch sogenanntes „Packing“ und gut angelegte Verbände spielen blutstillende Hämostyptika eine ergänzende Rolle in Wundversorgung.
Grund genug für eine Arbeitsgruppe um Raimund Lechner die auf dem Markt befindlichen Hämostyptika einer Analyse zu unterziehen. Im Schockraum des Ulmer Budeswehrkrankenhauses wird die Gerinnung der Traumapatienten mit der Thrombelastometrie (ROTEM®) bestimmt. Damit lässt sich sowohl die Zeit bis zur Entstehung eines Blugerinnsels (Clot), als auch die Stabilität desselben bestimmen. In der Untersuchung wurde Blutproben von freiwilligen gesunden Probanden verschiedene Hämostyptika zugesetzt und diese Proben unmittelbar einer ROTEM®-Analyse unterzogen. Dabei zeigten QuikClot Combat Gauze® (Kaolin) und CELOX® Gauze (Chitosan) die besten Ergebnisse, während QuikClot ACS+® (Zeolith) deutlich schlechter abschnitt.
Das bestätigt die die Ergebnisse einer Übersichtsarbeit von Fischer et al. aus 2006, die sich auf Daten aus Tiermodellen bezog. Anzumerken bleibt, dass die Untersuchungen mit Blut gesunder Probanden durchgeführt wurden. Dies ist für ein militärisches Umfeld mit in der Regel jungen gesunden Soldaten sicher das passende Modell. Bei Patienten im zivilen Rettungsdienst allerdings spielt die Antikoagulation in der Dauermedikation eine entscheidende Rolle; nach einer Arbeit von Köksal et al. dürfte hier CELOX® (Chitosan) vorteilhaft sein.