Die Reanimation eines Patienten mit traumatisch bedingtem Herz-Kreislauf-Stillstand ist immer wieder Thema von Diskussionen. In einem Übersichtsartikel für die Zeitschrift DER NOTARZT zeigt Holger Gässler jetzt, dass die Trauma-Reanimation nicht per se aussichtslos ist, und die Überlebensraten, auch mit gutem Outcome, nicht wesentlich geringer sind als bei einer Reanimation mit kardialer Ursache. Der Beginn von Wiederbelebungsmaßnahmen sollte daher eher liberal gesehen werden. Entscheidend für das mögliche Überleben ist das frühzeitige Erkennen und konsequente Behandeln aller potenziell reversiblen Ursachen. Dazu gehören
- Hypoxie
- Spannungspneumothorax
- Hämorrhagie
- Herzbeuteltamponade
Entsprechend sind neben einer kontinuierlichen Herzdruckmassage ein geeignetes Atemwegsmanagement, die frühzeitige Entlastung eines möglichen Spannungspneumothorax, forcierte Volumentherapie und, bei entsprechender Traumakinematik, das Anbringen einer Beckenschlinge die wesentlichen Maßmahmen. Unter Umständen kann dabei auch ein schnellstmöglicher Transport unter Reanimation in das nächstgelegene Traumazentrum erforderlich sein. Das empfohlene Vorgehen wir in einem Algorithmus zusammengefasst.