Um sich über die Bedeutung der Luftrettung im Rettungsdienst des Landes Baden-Württemberg zu informieren besuchte Innenminister Reinhold Gall mit einer Delegation der SPD-Landtagsfraktion die RTH Station Christoph 22.
Nach Begrüßung durch den Chefarzt des Bundeswehrkrankenhauses Ulm Generalarzt Dr. Armin Kalinowski und einer einführende Präsentation zum Thema durch Oberstarzt PD Dr. Matthias Helm hatten die angereisten Politiker die Gelegenheit Fragen zu stellen. Ein Schwerpunkt dabei lag auf der Bedeutung der Nachtrettung mittels RTH. Oberstarzt M. Helm erläuterte, dass auch ein dichtes Netz von Rettungshubschraubern immer nur eine Ergänzung zum bodengebundenen Notarztdienst darstellen kann, da die Luftrettung auch zukünftig Einschränkungen durch Wetter und Sichtbedingungen unterliegen wird. Susanne Matzke-Ahl, Geschäftsführerin der ADAC Luftrettung gGmbH, konnte deutlich machen, dass Nachtflug inzwischen Dank des technischen Fortschritts sicherer möglich ist, als vor vielen Jahren, diese Sicherheit jedoch auch Mehrausgaben erfordert für geeignete Hubschrauber und entsprechend geschultes Personal.
Oberstarzt Prof. Dr. Lorenz Lampl, Direktor der Klinik für Anästhesiologie & Intensivmedizin am Bundeswehrkrankenhaus betonte, dass der Einsatz des RTH bei Nacht nur dann sinnvoll sei, wenn dies wirklich einen Zeitvorteil bedeute. Dazu seinen sowohl eine frühzeitige Alarmierung nötig aber auch die kritische Überprüfung, ob ein Patiententransport mit dem Rettungswagen in letzter Konsequenz nicht die Wartezeit auf einen nachgeforderten nächtlichen Hubschrauber aufwiegt.
Die Gäste waren erfreut zu erfahren, dass das Luftrettungssystem in Deutschland und Baden-Württemberg im weltweiten Vergleich eine führende Rolle einnimmt. Die Besichtigung des Hubschraubers, der während des zweistündigen Besuchs gleich mehrfach unterwegs war, sowie ein Rundgang durch die zentrale interdisziplinäre Notfallaufnahme beendeten das Besuchsprogramm.