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Reanimation der schwangeren Patientin

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Die kardiopulmonale Reanimation einer schwangeren Frau stellt ein äußerst seltenes Ereignis dar.

Trauma SchwangerZudem sind aufgrund der schwangerschaftsbedingten physiologischen Veränderungen Modifikationen der lebensrettenden Maßnahmen erforderlich. Weiterhin müssen bei dieser Patientengruppe spezielle Ursachen des Kreislaufstillstandes bedacht werden. Für alle mit schwangeren Patientinnen konfrontierten Ärzte ist es daher wesentlich, potenziell kritische Verläufe der Schwangeren frühzeitig zu antizipieren um bestenfalls einen Herz-Kreislauf-Stillstand zu verhindern.

Deshalb haben sich Kollegen aus der Klinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin, Notfallmedizin und Schmerztherapie des Ulmer Bundeswehrkrankenhauses gemeinsam mit Gynäkologen aus Westerstede und Jena dieses komplexen Themas angenommen, um einen standardisierten Ablauf für die Maßnahmen beim Herz-Kreislauf-Stillstand der schwangeren Patientin zu beschreiben, potenzielle Ursachen zu benennen und das therapeutische Vorgehen im Rahmen der kardiopulmonalen Reanimation sowie nach Wiederherstellung des Eigenkreislaufs zu erläutern.

Dieser CME-Beitrag ist nun online first in der Springer Zeitschrift „Der Gynäkologe“ erschienen:

Weißleder A, Beese A, Treffer D, Beinkofer D, Gässler H.

Kardiopulmonale Reanimation der schwangeren Patientin.

Der Gynäkologe 2020; 120: 1–10.

Dabei werden verschiedene physiologische Besonderheiten und deren Auswirkung auf das Vorgehen angesprochen.

Die durch das hochstehende Zwerchfell reduzierte thorakale Compliance erschwert eine Beutel-Masken-Beatmung.

Die vulnerablen oft ödematösen Schleimhäute können das Atemwegsmanagement erschweren und erfordern einen kleineren Tubus.

Die verzögerte Magenpassage bedingt eine erhöhte Aspirationsgefahr.

Die aortokavale Kompression durch graviden Uterus reduziert die Vorlast und erhöht die Nachlast. Damit hochqualitative Thoraxkompressionen durchgeführt werden können, sollte durch einen Helfer der Uterus manuell nach links verlagert werden.

Die Entscheidung zur Durchführung einer perimortalen Sectio soll binnen 4–5 min getroffen werden.

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