Text: T. Lehmann / Fotos: A. Sustam Nicht erst seit Anfang Dezember, als offiziell der Millionste Flüchtling in Bayern registriert wurde, sind Soldaten und Zivilbeschäftigte der Bundeswehr im Einsatz um Bundespolizei, Zoll und zivile Hilfsorganisationen bei der Bewältigung der deutlich angestiegenen Massenmigration nach Mitteleuropa, oftmals als „Flüchtlingskrise“ stigmatisiert, zu unterstützen. Insgesamt sind über 7000 Bundeswehrsoldaten an der Flüchtlingshilfe u.a. auf Schiffen der Marine beteiligt.
Diese besondere zivil-militärische Zusammenarbeit, der Einsatz der Bundeswehr im Inland, ist möglich im Rahmen der Amtshilfe, welche Ihre rechtlichen Grundlagen im Art. 35 Absatz 1 des Grundgesetzes hat.
In diesem Zusammenhang umfasst das Einsatzspektrum z.B. die Bereitstellung von technischem Gerät (Zelte, Busse), über Personal z.B. zur Bearbeitung der Asylanträge, bis hin zu Einrichtung und Betrieb eigener Verteilerzentren in Liegenschaften der Bundeswehr.
Zwar ist der Zustrom an neuen Flüchtlingen in den letzten Wochen bedingt durch die winterliche Witterungslage und die veränderte Außenpolitik der europäischen Länder gebremst, dennoch erreichen weiterhin über 3000 Menschen pro Tag die deutschen Außengrenzen.
Hierbei handelt es sich keinesfalls um eine homogene Gruppe, sondern um Menschen verschiedenster Nationalitäten, mit einer Alterspanne von 3 Tage alten Neugeboren bis hin zu 110 Jahre alten Greisen, die aus unterschiedlichster Motivation Ihre Heimatländer verlassen haben und in Europa auf ein bessere Zukunft hoffen.
An vielen Standorten, so auch in Deggendorf seit Ende September, unterstützen Ärzte/-innen des Bundeswehrkrankenhauses Ulm u.a. den Polizei Ärztlichen Dienst (PÄD) der Bundespolizei sanitätsdienstlich. Zunächst durch Kollegen der Abteilung Dermatologie verstärkt, übernahmen Anfang Dezember Kameraden der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin diese Aufgabe.
Zusammen mit nicht-ärztlichem Personal (RettAss/RettSan) aus den umliegenden regionalen Sanitätseinrichtungen unter truppendienstlicher Führung des Saniitätslehrregiments (SanLehrRgt) aus Feldkirchen bei Straubing helfen die Ulmer Kollegen bei der Erstinaugenscheinnahme der eintreffenden Migranten und versorgen diese nach Bedarf und im Rahmen der verfügbaren Mittel, vorallem akut- / notfallmedizinisch. Im Zuge vorhandener Kapazitäten können und werden selbstverständlich auch die Beamten von BPol und Zoll mitbehandelt, um deren Einsatzfähigkeit zu erhalten.