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Rettung eines Fensterputzers

Fortbildungen| Views: 2245

Bilder: Sylvi Thierbach       Wie viele Hochhäuser ist das Bundeswehrkrankenhaus (BwK) Ulm mit einem Fahrkorb für Fassadenreinigungsarbeiten ausgestattet. Dieser wird normalweiser von zwei Arbeitern genutzt und ist aber auch nur für die Belastung durch diese zwei Arbeiter und ihr Material zugelassen – darf also nicht mit einer dritten Person belastet werden.

Bei einer gemeinsamen Übung der Höhenrettungsgruppe der Ulmer Feuerwehr und der Sektion Notfallmedizin des BwK wurde ein Szenario angenommen, bei dem der Kran des Fahrkorbs während Fassadenarbeiten einen technischen Defekt erleidet und zudem noch ein Arbeiter mit bekannter Allergie von einer Wespe gestochen wird. Dabei hing die Gondel in einer Höhe, die ein Erreichen nur von oben durch die Höhenrettungsgruppe der Feuerwehr ermöglichte. Eine besondere Herausforderung ergab sich dadurch, dass sich an der Einsatzstelle keine geeigneten Anschlag- oder Sicherungspunkte fanden und solche erst über Seilverlängerungen von der anderen Dachseite aufwendig verlegt werden mussten.

Um einen Notarzt oder Helfer zur Versorgung des Patienten in den Fahrkorb zu lassen, musste infolge der Gewichtsbegrenzung zunächst der zweite Arbeiter aus der Gondel gerettet werden. Dazu wurde nach Aufbau der nötigen redundanten Sicherungsmittel zunächst ein Retter zum Fahrkorb abgelassen. Zwischenzeitlich hatte sich der Patient nach Selbstanwendung eines Adrenalin-Auto-Injektors weitgehend stabilisiert. Nachdem durch das Ablassen des zweiten Arbeiters der Platz für eine notärztliche Versorgung geschaffen werden konnte, wurde nun der Notarzt zum Patienten abgelassen, der den stabilen Patienten nach Untersuchung und weiterer Medikation zum Transport wiederum an einen Höhenretter übergeben konnte.

Die Übung wurde mit großem Interesse von Patienten und Besuchern des BwK teils vom Boden, teils aus den Patientenzimmern, vor denen sich alles abspielte, verfolgt.

Traumateam dankt dem Technischen Betriebsdienst des BwK, der mit vielen Mitarbeitern vor Ort war für die Ermöglichung dieser interessanten Übung.

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