Verbluten ist die Ursache für etwa die Hälfte der Todesfälle in den ersten 6 h nach Trauma. Ein Autorenteam um Heiko Lier aus Köln, dem mit Ingeborg Bretschneider und Björn Hossfeld auch zwei Mitarbeiter der Klinik für Anästhesiologie & Intensivmedizin des Ulmer Bundeswehrkrankenhauses angehören, beschreibt ein ineinandergreifendes Konzept, bestehend aus lokaler Blutstillung durch Kompression, Hämostyptika und ggf. Tourniquet, Wärmeerhalt, sowie Vermeidung von Azidose und Hypokalzämie.
Lier H, Bernhard M, Knapp J, Buschmann C, Bretschneider I, Hossfeld B. Ansätze zur prähospitalen Gerinnungstherapie : Aktuelle Übersicht für die zivile Notfallmedizin. Der Anaesthesist 2017; 36, 1708–12
Bei geeigneten Patienten könne eine permissive Hypotension akzeptiert und frühzeitig Tranexamsäure eingesetzt werden. Darüber hinaus nimmt die Arbeitsgruppe Stellung zur prähospitalen Transfusion von Blutprodukten (z. B. Erythrozytenkonzentraten und Plasma) oder Gerinnungspräparaten (z. B. Fibrinogen), die durchaus möglich, aber nur bei weniger als 5 % aller zivilen polytraumatisierten Patienten notwendig ist.