Auslandseinsätze in Kriegs- oder Krisengebieten gehören fest zum Jahresplan der militärischen Ärzte und Pflegekräfte des Bundeswehrkrankenhauses. Im Rahmen des Flüchtlingsstroms aus Syrien und Nordafrika sind auch Fregatten der Marine an der Rettung von Flüchtlingen aus oft nicht hochseetauglichen und maßlos überfüllten Booten im Mittelmeer beteiligt. Im Rahmen dieser Einsätze konnte Florent Josse im letzten Sommer die medizinischen Daten von über 2.600 Flüchtlingen sammeln. Die Idee war, zu überprüfen, ob die bei Rettung der Flüchtlinge erhobenen Vitalparameter wie Pulsfrequenz, Sauerstoffsättigung oder Körperkerntemperatur einen möglichen Indikator bieten könnten, um behandlungsbedürftige von gesunden Personen zu trennen.
Allerdings hat die umfangreiche Statistik keinen Zusammenhang von Erkrankung und diesen Parametern zeigen können. Wie die Kollegen um Martin Kulla jetzt in einer aktuellen Publikation im Scandinavian Journal of Trauma, Resuscitation and Emergency Medicine berichten, hat sich vorallem die Sichtung durch einen erfahrenen Notfallmediziner bewährt.